Ausflug nach Maastricht

 

Schleuse Maasbracht

Am 17. Juni fahren wir im Konvoi los Richtung Maastricht. Robert auf dem Highlander, Ferdinand zu meiner Unterstützung auf der Joy.

Auf der Fahrt gibt es drei Schleusen. Diejenige von Maasbracht ist die grösste der Niederlande. Imposant die Tonnagen Wasser, die da bei jedem Schleusengang in kurzer Zeit bewegt werden.

Die moderne Schleuse von Maastricht hat Schwimmpoller, was das Schleusen sehr vereinfacht. Die Manöver klappten auf Anhieb, Ferdinand konnte das Tau perfekt um den Poller legen. Wir benutzen die neu erworbenen Taue, die beim Fieren geschmeidig durch die Hand gleiten. Sie sind etwas dünn und verklemmen sich auf den ersten Metern. Werde sie ersetzen und sie als Reservetaue nutzen.

Robert in der gleichen Schleuse. Da er alleine ist, schleust er gezwungenermassen alleine. Bei Schwimmpollern bindet er die Highlander fest an. Hier nach getaner Arbeit:

Stadthafen in Maastricht

Nach den ersten Schleusen gings munter weiter gegen Maastricht, zum alten Stadthafen. Mitten ins Herz, vor das tolle Restaurant

Harbour Club

Bassinkade 4

NL-6211 AL Maastricht (www.harbourclub.nl)

Aber alles der Reihe nach. Bevor das Schleusentor geöffnet wird, ruft man die Hafenmeisterin an. Da es eine Weile dauerte, benutzten wir die Wartezeit für einen kleinen Schwatz über den Gartenhag, ähem, die Reeling natürlich.

Nach geöffneter Schleuse werden die Schiffe festgemacht. Es hat so Haltetaue, mit denen geschleust werden kann. Besser sind die RInge, weil damit das Schiff besser in Position gehalten werden kann.

Wenn die Schleuse öffnet, geht es in den tiefer liegenden Stadtyachthafen zuerst durch einen kleinen Tunnel, vor dem der Mast heruntergeholt werden muss. Wir haben sicherheitshalber sogar die Bimini (Sonnenschuzt auf dem Achterdeck) heruntergeholt. Nach dem Vertäuen vor dem Restaurant wurde alles wieder neu aufgerichtet.

Dann waren wir bereit für einen Stadtrundgang. Maastricht ist eine schöne Kleinstadt mit viel Charakter. Wir blieben dort zwei Tage und schlenderten durch die Strassen, begutachteten die zur Schau getragene Damenmode und erfreuten uns an einem kühlen Bier.

Das Bild oben zeigt die Morgensonne. Wenn wir gewusst hätten, was an diesem Tag noch auf uns zukommen sollte …

Rückfahrt mit Zwischenfall

Wir fuhren wieder zurück Richtung Heimathafen in Wessem. Dem Ferdinand gefiel es auch, wie Beispiel zeigt.

Motor überhitzt

Kurze Zeit später passierte es: Die Joy meldete sich mit lautem Sirenenton: Motor überhitzt, Motorenöl-Problem. Wir befanden uns gerade im Juliana-Kanal, einer zu diesem Zeitpunkt von vielen Cargo-Schiffen befahrenen Strecke. Uns war gerade ein solcher Pot am Überholen, weshalb wir den Motor nicht abstellen konnten. Ich telefonierte sofort Robert, der im engen Kanal wendete und zu uns zurückfuhr. Inzwischen hatten wir den Motor gestoppt und alle Luken zum Motorraum geöffnet, damit die Hitze entweichen konnte. Die Motortemperatur betrugt etwa 95 C° statt normalerweise etwa 72 C°.

Ruhig Blut und Ursache finden

Ich prüfte den Vorfilter des Primärkreislaufs und merkte, dass dort kein Flusswasser mehr drin war. Das erklärte die Überhitzung des Motors. Über diesen Kreislauf wir Flusswasser angesaugt, damit der Sekundärkreislauf gekühlt und anschliessend wieder in den Fluss ausgestossen. Zwischen dem Einsaugloch am Rumpf und dem Vorfilter musste etwas das Rohr verstopgen. Ich nahm den Metall-Doppelmeter, den mir Robert zum Geburtstag geschenkt hatten, und stocherte das Rohr frei. Es hatte tatsächlich ein unglücklicher Zufall das Rohr verstopft. Wegen der Motortemperatur war an ein Weiterfahren nicht zu denken. Robert nahm die Joy deshalb seitwärts, vertäute sie und so fuhren wir im Doppelpack bis zur nächsten Schleuse (etwa 13 km). Das erforderte von Robert hohe Fahrkünste und ich konnte ihn dabei nicht unterstützen. An der Schleuse ankgekommen manöverierte er mit den zwei Schiffen so an den Steg, dass ich die Joy anbinden konnte. Er löste sich dann von der Joy und wir prüften die Systeme der Joy. Motortemperatur in Ordnung, Vorfilter des Primärkühlsystems sauber. Daraufhin startete ich den Motor und er lief wieder wie am Schnürchen. Der Vorfilter füllte sich mit Kühlwasser und seither läuft der Motor wieder einwandfrei.