Gestern Abend fragten uns Helen und Peter über Whatsapp, wo wir den heute hinfahren würden. Wir antworteten, dass wir den gleichen Hafen anvisierten, in dem ihre Rina Blue liege. Dann antwortete sie, wenn dem so sei, würden sie einen Tag länger bleiben. Das war eine schöne Überraschung und wir freuten uns sehr, Peter und Helen heute wieder zu sehen.
Nachdem wir die monetären Verpflichtungen gegenüber dem Hafen erledigt, den Schlüssel zurückgegeben, die Bilge und den Seewasserfilter geputzt hatten, fuhren wir 09:15 Uhr in Bad Essen los. Wir liessen noch einen Frachter passieren, dann drehten wir die Taranaki und fuhren in den Mittellandkanal. Es gab einigen Frachtverkehr, meist beladene Schiffe. Es ist schon erstaunlich, wie viel Fracht über den Mittellandkanal verfrachtet wird.
Es gab auch diverse Entlade- und Beladestationen, die entlang der Strecke die Güter aufnehmen, in den Fabriken zur Weiterverarbeitung übergeben oder Frachtern mit Fertigprodukten beladen.
Das Wetter war sehr veränderlich. Mal regnete es während einer Strecke von etwa 500 m, dann schien wieder die Sonne und zeigte, welche Energie und Wärme in ihr steckt. Das gehört wohl zu einem April, auch wenn er eigentlich im Juni stattfindet.
Unterwegs fuhr ich auf den Frachter Weserland auf. Ich suchte eine geeignete Strecke, auf der ich ihn überholen könnte. Als ich die gefunden hatte, funkte ich ihn an und gab meine Absicht durch. Er antwortete, das sei ok, worauf ich ihm eine gute Fahrt wünschte. Die Taranaki hatte hinter dem Frachter noch einen Geschwindigkeitsüberschuss von rund 3 km / Std. Neben dem Schiff reduzierte der Sog des Schiffs und die geringere Wassertiefe diesen Überschuss auf etwa 1 km / Std. Ich kam mir vor, wie auf den Autobahnen bei den Elefantenrennen. Langsam aber stetig kamen wir voran und überholten ihn schliesslich.
Bereits zum zweiten Mal konnten wir heute einen Kormoran beobachten, der einen Aal gefangen hatte.
Dann erreichten wir nach 4,8 Stunden die Marina Recke. Peter und Helen Suter erwarteten uns bereits, halfen beim Anlegen und luden uns zum Apéro ein. Dort kosteten wir einen moussierenden Apfelmost. Sehr fein und ganz ohne Alkohol.
Dann schlenderten wir zum Hafenrestaurant, um unsere Schiffe anzumelden, eine Rhabarber-Schorle und eine feine Torte zu geniessen. Ab 18:00 Uhr gab es im Hafenrestaurant einen Grillabend. Wir genossen dort das Nachtessen und ich freute mich über das gebratene Fleisch und die tollen Zutaten.
Nach dem Essen war noch Zeit zum Klönschnacken, was wir auch ausführlich praktizierten.