Wie vereinbart um 9:30 Uhr versammelten wir uns vor der Schleuse, um bergwärts zu schleusen. Die Lock Dochgarroch fasst sechs Sportboote. Voraus fuhr ein Schiff mit deutscher Crew, die allerdings nicht so bewandert war. Die Schleuse bietet keine Reserven, so dass man dicht auf dicht aufschliessen muss. Das machen insbesondere die Skipper mit wenig Erfahrung nicht immer richtig. Wir schafften es aber trotzdem.

Nach einer kurzen Fahrt durch den künstlich angelegten Kanal erreichten wir Loch Ness. Der Wind aus Südwest war nicht sonderlich stark, aber die Ausrichtung des Sees und die Windrichtung sorgten dafür, dass wir zu Beginn der Fahrt doch ansprechende Wellen pflügten.

Der See ist ziemlich lang, wir hielten angestrengt nach dem Nessie Ausschau, konnten es aber nirgends entdecken. Der Wind wurde zeitweise ziemlich stark. Wir waren durch unser Verdeck im Windschatten gut geschützt. Das Schiff von Ernst und Ramona, auf dem Susanne und Doris mitfuhren, verfügte nicht über den gleichen Komfort. Was das nach sich zog, zeigt das Foto mit Susanne.

Schliesslich erreichen wir Fort August. Der Ort zieht wegen der Schleusentreppen viele Schaulustige aus aller Welt an. Um die Schleusen befahren zu können, muss man ein Zeitfenster beantragen.

Unser Zeitfenster wurde auf 15:30 Uhr Ortszeit festgelegt. So hatten wir noch 1.5 Std. Zeit, den Ort anzuschauen. Uns interessierte natürlich auch die Schleusentreppe. Die erste Stufe wird mit Motor eingefahren. Dann steigen zwei Crewmitglieder aus und ziehen das Schiff jeweils von Schleuse zu Schleuse, sobald die Tore geöffnet sind. Das dauert eine ganze Weile, ist ziemlich schweisstreibend (es war schönes und warmes Wetter) und wird von einer Menge Schaulustiger begleitet, die uns von Schleusenkammer zur nächsten begleiten.

Das ganze Manöver wird durch mehrere Schleusenwärter begleitet, die mit die Schleusen mit ziemlich alter und analoger Hardware bedienen. Die Schleusen sind alle in tadellosem Zustand.

Schliesslich meisterten wir die Schleusen und wollten, wie mit Peter Morgenthaler vereinbart, auf Backbord am Anlegesteg am Schiff von Peter Morgenthaler festmachen. Die Fender hatten wir entsprechend auf diese Höhe eingestellt. Kurzfristig ordnete uns Peter einen Platz hinter seinem Schiff zu. Wir waren schon etwas weit vorgerückt und mussten deshalb beinahe mit einem 60 ° -Winkel anlegen. Peter half tatkräftig und trotz Wind konnten wir gut anlegen. Schliesslich hatten alle ihren Liegeplatz, Ruedi hat an unserem Schiff angelegt. Nur Ernst konnte ohne Begleitschiff auskommen, aber wir wollten ihn etwas schonen, schliesslich teilt er in der Eignerkabine sein Bett mit seiner Ehefrau auf 120 cm. Das ist schon ziemlich eng.

Wir suchten nachher noch ein das Boathouse auf, in dem wir vorzüglich speisten. Eigentlich hätte dort auch das Kapitänsdinner stattfinden sollen. Das Restaurant bietet aber gemäss Ruedi keine Reservationen an.

Nach dem Essen hatten wir noch Riesenglück: Wir waren über den ganzen See vor Unbill verschont geblieben. Wir konnten uns zum Glück mit einem Riesensatz vor dem Nessie auf die Seite retten. Wir wollten keineswegs als Dessert des Monsters in die Geschichte eingehen.

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