Heute fuhren wir ca. 10:30 Uhr los, da die Strecke nach Zutphen nicht besonders lang war. Kilian legte ab, drehte die Taranaki Richtung Ausfahrt und steuerte in die Ijssel. Er machte das sehr gut.

Unterwegs überholten uns zwei Sportboote im Überholverbot, ein Luxemotor und ein grösseres Sportboot. Die Ijssel macht an der Stelle talwärts einen Bogen nach rechts. Es kam uns ein Frachter mit blauer Tafel und Funkel entgegen. Normalerweise kreuzen Schiffe Backbord / Backborder, eine blaue Tafel bedeutet, dass Steuerbord / Steuerbord gekreuzt wird. Die Sportboote missachteten diese Regel, mir wurde der Weg abgeschnitten und musste ich auch Backbord / Backbord kreuzen. Es sind diese elementaren Regeln, die von Sportbootführern oft nicht beachtet werden, zum Leidwesen der Cargo-Schiffer.

Unterwegs sahen wir viele Graugänse mit ihren Jungen in unterschiedlichem Alter. Auf einem in der Höhe abgesägten Baumstamm hatten Störche ein Nest gebaut. Sie begleiteten uns noch eine Weile, da sie offenbar auf Futtersuche waren. Ein Turmfalke griff den Storch an, doch dieser liess sich nicht gross aus der Ruhe bringen. Ich denke, dass der Turmfalke den Storch als Nesträuber ansah und ihn deshalb angriff.

In Zutphen legten wir im Jachthaven Noorderhaven an. Wir kannten den Hafen schon von früher, doch gab es einige Änderungen. So ist ein zweiter Aufgang erstellt worden, welcher den Weg zu Toiletten und Duschen stark verkürzt. Zudem scheinen einige Liegeplätze fest vermietet, so dass der Hafen recht besetzt aussah.

Die Plätze waren markiert mit roten und grünen Schildern (rot = besetzt, grün = frei). Ich fuhr auf einen grünen Liegeplatz. Das Anlegemanöver gelang nicht 100-%-ig, weil von Westen her der Wind unser Schiff wegdrückte. Schliesslich gelang das Eindampfen mit Slip in die Vorspring. Wie dieses Manöver grundsätzlich funktioniert, zeigt das verlinkte Video.

Der Noorderhaven ist ein moderner Hafen und wird via App AanUit.net bezahlt. Dort kann man den Liegeplatz buchen, den Strom freischalten und auch Wasser, wenn das benötigt wird.

Mein Liegeplatz war als frei markiert, die App sagte aber, dass er besetzt sei. Der Stromanschluss war frei. Ich telefonierte auf die Combox des Hafenmeisters, welcher mich nach kurzer Zeit zurückrief und versprach vorbeizukommen. Als er ankam offerierte er, den Nachbarliegeplatz zu buchen und die Stromzufuhr meines Platzes freizuschalten. Offenbar hatte der Vorgänger vergessen, den Liegeplatz über die App wieder freizugeben. Beim Strom werde der Anschluss nach einer Stunde Nichtgebrauch automatisch gekappt, der Liegeplatz wird allerdings weiterhin belastet.

Vor zwei Jahren war der Noorderhaven nur gegen Norden durch einen grossen Wohnblock abgegrenzt. Damals waren auf der Südseite Bagger aufgefahren und hatten zu arbeiten begonnen. Heute wird auch die Südseite durch einen langen Wohnblock abgegrenzt. Zutphen hat sich gegen Norden ziemlich ausgedehnt, auch nördlich des Bahnhofs sind neue Häuser entstanden.

In Zutphen kann man Kanutouren buchen und eine davon führt durch einen besonders niedrigen Tunnel, der für Kanus gerade noch so geht. Das Foto wurde am Standort der Einfahrt zum Tunnel gemacht.

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