Heute morgen wollten wir früh losfahren. Doch bevor wir abfuhren, hatten wir am Steg noch einen edlen Besuch.

Am Sonntag war der Hafenmeister aus verständlichen Gründen nicht anwesend und der Automat akzeptierte unsere Karten immer noch nicht. Aber um 10 vor Acht stand Der Hafenmeister vor der Taranaki und forderte den übligen Obulus ein. Den bezahlen wir gerne, die sanitären Anlagen sind sehr sauber und in genügender Anzahl vorhanden. Strom ist inbegriffen und auch die Duschen gibt’s umsonst. Für die gut € 21.00 ist das sehr preiswert.

In der Reevesluis sah ich von hinten einen leeren Cargo kommen. So fragte ich den Schleusenwart über Funk, ob wir hinter dem Cargo noch Platz hätten. Er bejahte meine Frage und so liessen wir ihn einfahren und schlossen uns dann ihm an. Im Oberwasser erwarteten uns vier Tjalks, die wohl zu einer Gruppe gehörten und drei weitere Sportboote.

Die Scheeresluis vor der Ijssel wartete mit Grünlicht auf uns, so dass wir nur noch einfahren mussten. Der Verbindungskanal zwischen Drontenmeer und Ijssel heisst Buiten Reeve und ist ein einzigartiges Naturparadies. Es hat dort jede Menge Vögel, die Geschwindigkeit ist deshalb auf sechs km / Std. beschränkt.

Dann ging’s wieder einmal die Ijssel hoch. Bei der Einfahrt schnitten zwei Sportboote, die ebenfalls den Verbindungskanal nutzen wollten, die Kurve so stark, dass mir steuerbordseitig kaum noch Platz blieb. Als sie uns sahen, korrigierten sie ihren Kurs und machten genügend Platz.

In Cargo-Manier kürzte ich die Ijssel hoch den Weg so gut als möglich ab, was Zeit und Diesel spart. Es ging gar nicht so lange, bis wir ins Oberwasser der Spooldersluis einfahren konnten. Talwärts fuhr ein Frachter, der ebenfalls ins Oberwasser einbog. Am Passantensteg für Sportboote hatten bereits vier Skipper festgemacht, so dass ich mit genügend Abstand dümpelte. Hinter mir kam ein deutsches Boot und wollte ebenfalls talwärts schleusen. Nachdem der Frachter in die Schleusenkammer eingefahren war, fuhren die vier Sportboote hinterher. Ich fragte den Schleusenwart über Funk, ob’s für uns auch noch Platz hätte. Das wurde bestätigt.

Gleichzeitig kam ein leerer Passagierdampfer, der eigentlich Vorfahrt gehabt hätte. Der Schleusenwart entschied, dass jetzt mal die Sportboote an der Reihe seien. Der Skipper vom Passagierschiff reagierte leiht angesäuert.

Die Fahrt durch das Zwart Water bis nach Hasselt war dann wieder gemütlich. Unterwegs gab’s zwei Engstellen, verursacht durch ein Baggerschiff, welches ein zweites mit Aushub belud. Gleichzeitig kam ein Cargo entgegen, weshalb wir einen Moment warten mussten. In solchen Situation nimmt man Rücksicht aufeinander, macht Platz, so dass der Cargo ungehindert wieder Fahrt aufnehmen kann. Es gibt immer noch Sportbootfahrer, die solche Grundsätze nicht kennen.

Kurz vor Hasselt hatten wir noch einen Schreckmoment. Ein Sportbootführer fuhr exakten Kollisionskurs. Bevor  ich das Manöver des letzten Augenblicks durchführen musste, korrigierte er seinen Kurs.

Nachdem wir angelegt hatten, besuchten wir das letzte Hansestädtchen, das wir noch nie besucht hatten. Es ist klein, aber sehr gemütlich. Wir fanden ein Restaurant, das auch noch geöffnet war. Der Rest war wie ausgestorben.

Hasselt wird auch Klein-Amsterdam genannt. Es gibt einige Grachten und Ziehbrücken. Die Menschen wohnen teilweise auch auf dem Wasser, wie folgende Bilder zeigen:

In der Ferne entdeckten wir einen Jumbo. Dort kauften wir einige Kleinigkeiten ein und statteten der Eisdiele noch einen Besuch ab.

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