Heute morgen haben wir uns von Helen und Peter zum zweiten Mal verabschiedet und beidseitig eine gute Reise gewünscht. Es war wiederum eine tolle Fahrgemeinschaft gewesen. Wir werden uns aber spätestens im Herbst auf dem Jubiläumstörn des Schleusenvereins wieder treffen.
Wir legten heute um 09:00 Uhr in Emmerich ab. Die Rina Blue und die Taranaki im Schlepptau nahmen die Ausfahrt vorsichtig in Angriff. Die Temperaturen waren angenehm, das Wetter zeigte sich von der Sonnenseite. Auf dem Rhein war weniger Verkehr, als gestern. Die Strömung brachte uns zügig vorwärts.
Auch heute konnten wir wieder einen Schweizer Frachter beobachten. Er hatte zwei blaue Kegel nach unten am Heck, was folgende Bedeutung hat:
Solche Güter werden zuhauf transportiert. Das ist gar nichts Ungewöhnliches.
Daneben sahen wir auch ein Flusskreuzfahrtsschiff mit Schweizer Flagge.
Frachtschiffe stehen immer unter Zeitdruck, deshalb wird Diesel oft auf der Fahrt gebunkert oder wenn sie gerade am Löschen oder Beladen der Schiffe sind. Dafür gibt es schwimmende Tankstellen, die auf Bestellung an die Schiffe anlegen und ihre Tanks füllen. Das ergibt dann bald einmal Rechnungen von € 50’000 oder mehr.
Peter und Helen steuerten den Passantensteiger im Lindenberghaven in Nijmegen an. Wir winkten uns zu und fuhren weiter zur Sluis Weurt-West. Da kein Gegenverkehr herrschte und uns ein Frachter in einiger Entfernung nachfuhr, drehte ich direkt in das Unterwasser ein. Dabei wurde ich von der Revierzentrale Nijmegen freundlich aber bestimmt darauf aufmerksam gemacht, künftig vom Funk Gebrauch zu machen und meine Absicht mitzuteilen. Werde ich in Zukunft machen, auch wenn kein Verkehr herrscht. Immerhin könnten ja Sportboote ohne AIS und Funk aus dem Weurt-Schleuse in die Waal einfahren. In den Niederlanden wird der Rhein in Waal umbenannt.
Brigitte meldete uns bei der Schleuse an und wir erhielten die Erlaubnis, hinter den Frachtern in die Schleusenkammer einzufahren. Es war zwar erst einer da, aber zu Berg näherten sich Frachter und Sportboote, die noch talwärts geschleust wurden. In der Zwischenzeit waren die deutschen Sportboote, die mit uns bereits von Wesel nach Emmerich gefahren waren, ebenfalls im Unterwasser angekommen.
Wir schleusten bergwärts und erreichten bald einmal die Verzweigung Maas Richtung Heusden und den von uns befahrenen Waal-Maas-Kanaal. Wir bogen Steuerbord ab, was die deutschen Kollegen ebenfalls machten. Wir bogen kurz darauf in den Stichkanal zum Hafen des WSV De Kraaijenbergse Plassen. Wer folgte uns? Die deutschen Sportboote. Der Passantensteiger war bereits ziemlich belegt, ganz vorne hatte es aber noch Platz für die Taranaki.
Der freundliche Hafenmeister ermächtigte uns, an dem Platz zu bleiben. Nach einem Ankerbier im Hafenrestaurant machten wir noch einen Spaziergang und genossen die schöne Umgebung.