Keine neuen Mödeli einführen, wie gewohnt fuhren wir um 9:30 Uhr von Fort August los. Wir reihten uns direkt hinter dem Schiff von Peter Morgenthaler ein. Bei uns fuhr mehrheitlich Carmen.

Bereits nach der Schleuse beobachteten wir wieder einen Zweimaster, der allerdings nicht mehr sehr im Schuss zu sein schien. Wir glauben, dass die Segel schon länger nicht mehr verwendet wurden. Die Crew machte auch nicht gerade einen aufgeweckten Eindruck.

Es war eine ruhige Fahrt mit etwas Gegenwind, die durch viele Untiefen gekennzeichnet war. Unterwegs inspizierten wir mit dem Fernglas diverse Häfen, die für insgesamt fünf Schiffe viel zu klein sind. Peter wollte bei der Drehbrücke William Arrol festmachen. Die Landestege waren aber wenig einladend und so fuhren wir weiter zur Laggan Lock, wie das im Programm von Ruedi auch so vorgesehen war.

Unterwegs beobachteten wir, dass die Haare von Elisabeth auf einmal im Wind flatterten. Das konnte nur bedeuten, dass ihre Mütze vom Wind erfasst und aufs Wasser geweht wurde. Wir beobachteten die Wasseroberfläche und konnten die Mütze aus dem Wasser fischen. Etwas nass, aber sonst unversehrt, konnten wir sie ihr wieder zurückgeben.

Peter legte am Anlegesteg auf Steuerbord-Seite an. Dieser Steg war vorne durch Pylonen reserviert für ein grössseres Passagierschiff, wie wir später feststellten. Mir schien der Steg für Schiffe unserer Grösse zu klein, weshalb ich entschied, an einem Anlegesteg auf Backbord-Seite festzumachen.

Hier ein paar Eindrücke, die Brigitte auf ihrem Spaziergang eingefangen hat:

Der Wind hatte kräftig aufgefrischt und sehr böig. Beim Anlegemanöver erfasste unser Schiff eine kräftige Böe, die unseren Bug nach Backbord drehte. Wir kamen damit einem Nachbarschiff gefährlich nahe, so dass ich unser Schiff mit Vollgas rückwärts zog. Da Hans-Jörg mit seinem Schiff gefährlich aufgerückt war, musste ich wiederum mit Vollgas unser Schiff wieder in Fahrtrichtung bringen. Das gelang und so konnten wir schliesslich sicher am Steg anlegen.

Unser Schiff hatte heute die Aufgabe, einen Anlegetrunk zu organisieren. Wir hatten das Treffen auf 17:30 Uhr angesetzt und suchten noch einen geeigneten Ort für den Apéro. Der Wind war immer noch sehr stark und die windgeschützten Orte rar. Wir fanden einen Platz, der von Anwohnern als privat und nicht verfügbar taxiert wurde. Sie empfahlen uns, beim Schiff Eagle Barge Inn auf der Terasse unseren Anlass durchzuführen. Der sei einigermassen vom Wind geschützt und eh geschlossen, weil er nicht mehr mit Trinkwasser versorgt werden kann.

Dort führten wir dann unseren Umtrunk durch, der aus meiner Sicht ein voller Erfolg war. Die zwei Flaschen Prosecco, die vier Flaschen Rosé sowie die vier Bierflaschen waren bald einmal leer.

Beim Suchen eines geeigneten Platzes für den Apéro entdeckten Arthur und ich diverse Eierschwämme, die unser Risotto erfreulich aufwerteten. Der feine Salat rundete das feine Nachtessen gekonnt ab.

Der Fingerhut wächst hier wild. Ich vermute, dass damit in früheren Jahrhunderten manch untreuer Gatte für seine Taten büssen musste.

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