Nach einer regnerischen Nacht in Fort Augustus, einem charmanten kleinen Ort am südlichen Ende des Loch Ness, stellte sich heute Morgen eine gewisse Wehmut ein. Unsere Reise durch die atemberaubende Landschaft Schottlands näherte sich ihrem Ende, und der Abschied von den majestätischen Highlands fiel uns schwer. Fort Augustus, bekannt für seine beeindruckende Schleusentreppe des Caledonian Canal, bot uns in den letzten Tagen nicht nur Schutz, sondern auch eine wunderbare Aussicht auf die umliegende Natur.

Der Rückweg nach Inverness führte uns über das legendäre Loch Ness, einen der bekanntesten Seen der Welt. Loch Ness erstreckt sich über etwa 37 Kilometer und ist bis zu 230 Meter tief. Der See ist weltweit bekannt, vor allem wegen der Legenden um das mysteriöse Seeungeheuer Nessie, das angeblich in seinen dunklen Tiefen lauert. Während unserer Fahrt war der See jedoch alles andere als ruhig. Hohe Wellen peitschten gegen unser Boot, und der böige Wind machte die Überfahrt zu einer Herausforderung. Doch trotz der rauen Bedingungen hatten wir das Glück, die beeindruckende Kulisse der schottischen Highlands zu erleben.

Die Highlands, mit ihren zerklüfteten Bergen, tiefen Tälern und endlosen grünen Weiten, sind das Herz Schottlands. Diese Region ist nicht nur landschaftlich einzigartig, sondern auch reich an Geschichte und Kultur. Auf unserem Weg passierten wir die Ruinen von Urquhart Castle, die malerisch auf einem Hügel über dem Loch Ness thronen. Die Burg, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde, spielte eine bedeutende Rolle in den Schottischen Unabhängigkeitskriegen und war oft Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen. Im 17. Jahrhundert wurde Urquhart Castle von seinen eigenen Verteidigern gesprengt, um zu verhindern, dass es in die Hände der Jakobiten fiel. Heute sind die Ruinen ein beliebtes Touristenziel und bieten einen faszinierenden Blick in die Vergangenheit. Vom Wasser aus war der Anblick der zerfallenen Mauern und Türme, die sich dramatisch gegen den Himmel abzeichneten, besonders eindrucksvoll.

Am Nachmittag erreichten wir wohlbehalten Inverness, die Hauptstadt der Highlands. Inverness ist eine Stadt voller Geschichte und Charme, mit einer lebendigen Kulturszene und zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten. Die Stadt, die am Moray Firth liegt, war in der Vergangenheit oft im Mittelpunkt von Konflikten, insbesondere während der Jakobitenaufstände im 18. Jahrhundert. Heute jedoch ist Inverness ein friedlicher und einladender Ort, der als Tor zu den Highlands gilt.

Nachdem wir unsere Boote sicher vertäut hatten, ließen wir den Tag bei einer gemeinsamen Pizza ausklingen. Während wir auf die vergangenen Tage zurückblickten, erfüllten uns die Erinnerungen an die Erlebnisse und Entdeckungen, die wir in Schottland gemacht hatten, mit Freude und einem Hauch von Melancholie. Die raue Schönheit der Highlands, die Geschichte, die in jedem Stein und jeder Landschaft spürbar ist, und die Herzlichkeit der Menschen hatten uns tief beeindruckt. Morgen würden wir unsere Reise beenden, doch die Erinnerungen an diese unvergesslichen Tage würden uns noch lange begleiten.

Am 3. August traten wir die Rückreise an. Wie schon bei der Fahrt nach Edingburgh mussten wir wiederum auf den Busfahrer warten. Dann klappte es doch noch und wir besuchten auf dem Rückweg noch das Blair Castle.

Blair Castle ist seit über sieben Jahrhunderten die Heimat der Familie Atholl. Die Burg hatte eine vielfältige Geschichte, die sowohl turbulente als auch friedliche Zeiten erlebte, vergrößert und über 750 Jahre adaptiert wurde.

Die Familiengeschichte, Heimat von Politikern, Soldaten, Landwirten und Unternehmern wird vor dem Hintergrund der schönen Innenräume aus dem 18. Jahrhundert und der schottischen Baronial-Architektur in 30 Räumen zum Leben erweckt.

Bye, bye Scotland!

Am Flughafen warteten wir erneut. Der für 19:25 Uhr angesagte Flug war verspätet und startete erst um 20:05 Uhr. Normalerweise kein Problem, aber wir mussten unbedingt den Zug um 23:45 Uhr erwischen, es wäre der letzte, mit dem wir uns daheim erreichen können.

Abwarten und … nein nicht Tee trinken. Es gab auch Bier respektive Kaffee.

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