Geel – Lommel

Am Morgen sprachen wir mit dem Besitzer eines Nachbarschiffes. Es stellte sich heraus, dass er die gleiche Strecke zurücklegen wollte. Da der Schleusenwärter noch an einer anderen Schleuse mit der Schleusung eines anderen Schiffes beschäftigt war, mussten wir noch warten. als das Schiff im Hafen vorbeifuhr, starteten auch wir die Motoren. Im Konvoi zu Dritt fuhren wir die Schleusen hoch. Zwei der insgesamt acht Schleusen haben im Talbereich eine Brücke. Als hinterstes Schiff konnten wir deshalb nicht optimal fieren, weshalb ich den Motor laufen liess und die Fender-Miezen und den Matrosen zu unterstützen. Ich wollte ja im Vorderschiff auch keinen Schaden machen, deshalb galt meine Aufmerksamkeit dem Bug- und dem Heckbereich. Ich wollte ja auch nicht, dass unser Heck die Brücke touchierte.

Unterwegs regnete es mehrmals, bis es gegen Mittag endlich wieder aufklarte und die Sonne schien. Die Scheibenwischer Backbord und in der Mitte gaben erneut den Geist auf. Denjenigen auf Backbord konnte ich während der Fahrt wieder reparieren, derjenige in der MItte jedoch nicht.

Zudem haben die Schleusenwärter das Wasser langsam einlaufen lassen. Das wussten wir drei Skipper sehr zu schätzen.

Ein besonderes Abenteuer bot die Sluis 1 Lommel: Der Schleusenwärter füllte die Schleuse, als ob ein Frachter drin wäre. Im Nu hatten wir den Hub bewältigt und konnten wieder ausfahren. Simone hatte mit dem Schleuserhaken an der Leiter unterstützt und mussten, im Gegensatz zu den andern zwei Schleusen, dauernd die Leitersprosse anpassen müssen.

Das letzte Teilstück fuhren wir dann ohne die beiden anderen Sportboote, die in den Kanaal van Beverlo eingebogen waren. Gleichzeitig kam stürmischer Wind auf, der gar zu Gischtverfrachtungen führte. Er kam jedoch von hinten, was uns keine Probleme bot. Gegen Lommel zu wurde es dann etwas besser, weil der Wald den Wind ziemlich abschirmte. Trotzdem war die Einfahrt in den Jachthaven de Meerpaal eine Herausforderung, da der Wind dort wieder auffrischte und von der Seite kam.

Der Hafen ist ausserordentlich idyllisch und ruhig gelegen. Es hat saubere und grosse Duschen mit Toiletten sowie Gartentische und -bänke, so dass man bei schönem Wetter auch im Freien essen kann.

Im Hafen zeigte uns der Stellvertreter vom Hafenmeister, wo wir anlegen konnten. Als das erledigt war, gingen wir ins Hafenrestaurant zum Ankertrunk. Wir fragten, ob wir den Fussballmatch Schweiz – England sehen könnten. Das konnten wir und so mussten wir mit ansehen, wie die Schweizer gut aufspielten, den Engländern nur wenig Chancen einräumten. Eine Chanze verwerteten sie zum Ausgleich, so dass die Verlängerung angesagt wurde. Diese ging torlos zu Ende und deshalb musste das Penalty-Schiessen entscheiden. Das Glückspiel ging zu Gunsten Englands aus.

Mehr Freude hatten wir am Match Niederlande – Türkei. Die Niederländische Mannschaft gewann mit 2 : 1 Toren verdient.

Wir bleiben zwei Nächte und werden am Montag weiterfahren.

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