Gestern Abend konnten wir nach einem heissen Tag eine schöne Abendstimmung geniessen.

Heute morgen starteten wir um 08:30 Uhr, weil wir nicht genau wussten, wie sich die Wasserknappheit auf den Wasserstrassen und insbesondere den Schleusen auswirken wird.

Zuerst mussten wir rund drei Kilometer die Waal hochfahren. Dabei gab es auf die Cargoschiffe Rücksicht zu nehmen, die aber am Montagmorgen jeweils noch nicht so zahlreich unterwegs sind. Es gab starken Wind aus Westen, was grosse Wellen bergwärts verursachte. Da wir noch im Hafenbecken gewendet hatten und damit mit den Wellen reitend das linke Ufer anvisieren konnten, geriet die Taranaki nie ins Rollen.

Bald erreichten wir die Afgedamde Maas, die die Waal mit der Maas verbindet. Die Strecke ist herrlich zu befahren. Wir sahen viel Natur und eine Vogelwelt, die sich hier sehr zu Hause fühlt.

Hier eine Schar Kanadische Gänse mit halbwüchsigen Jungen.

Kurz vor der Wilhelminasluis in Andel konsultierte ich die App Gewässerkarte und stellte fest, dass die Schleuse wegen Reparaturarbeiten auf unbestimmte Zeit gesperrt sei. Sollten wir umkehren und eine andere Route wählen? Immerhin hatten wir zwei Sportboote entgegenkommen sehen und im Warteraum der Schleuse warteten zwei weitere Sportboote. Brigitte frage einen der Skipper, ob die Schleuse geschlossen sei. Er verneinte, sie werde in ca. 5 Minuten für uns geöffnet. Wir waren sehr erleichtert.

In der Schleuse konnten wir wiederum eine ganz besondere Schönheit fotografieren. Ein Schlepper namens Anna.

Bei der Schleuse handelt es sich eigentlich um einen Hochwasserschutz, doch ging’s immerhin 20 cm abwärts.

Kurze Zeit später bogen wir in die Maas ein, unserem Heimatfluss. Wir hatten starken Rückenwind, was die Geschwindigkeit bei gleich hoher Tourenzahl um ca. 1.5 – 2 km / Std. erhöhte. Auf den Geraden des Flusses Richtung West – Ost gab es dann auch bergwärts ziehende Wellen.

Am Ufern gibt es in der Gegend am Ufer Absätze aus Sand, ideale Nistplätze für Uferschwalben. Sie bohren ihre Nester in die sandigen Absätze und gehen von dort auf Insektenjagd für ihre immer hungrigen Jungen.

Es gibt aber auch grössere Tiere, die sich am Flusslauf der Maas gemütlich niederlassen. Ihre Behausungen sind dauerhafter angelegt und in der Regel gut unterhalten. Dabei gibt es wahre Schmuckstücke, am und neben dem Wasser.

Kurz vor unserem Ziel wurde unser Schiff Ziel einer Übung von Kampfhelikoptern der niederländischen Streitkräfte. Brigitte hat das Ereignis festgehalten und ich habe aus den Bildfolgen ein GIF erstellt.

Lange dachten wir ja, solche Übungen seien völlig überflüssig, schliesslich werde es in Europa keine Kriege mehr geben. Wir haben uns alle getäuscht. Deshalb nehmen wir solche Scheinattacken gerne in Kauf.

 

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