In der Nacht hatte es geregnet, endlich wieder einmal, und am Morgen war es diesig und es gab etewas Nieselregen. Wir hatten rund 40 km auf dem Programm und mussten nicht allzu spät aufbrechen, wenn wir im Leukermeer noch einen Anlegeplatz erhaschen wollten.
Das Wegfahren gestaltete sich viel einfacher als gestern das Anlegen. Das lag zum einen am ausbleibenden Wind und zum andern an der Ausrichtung unseres Schiffes: Wir konnten problemlos ohne zu wenden Wegfahren. Auch Robert schaffte das ohne Probleme, obschon er rückwärts und ohne Bugstrahlruder ausfahren musste.
Wir gleiteten so dahin, zu Beginn noch ohne Berufsverkehr. Auf der Höhe der Verzweigung Maas und Waal-Maas-Kanaal kamen dann die Cargos, manchmal drei kurz hintereinander.
Zuerst begegneten wir dem Flusskreuzfahrtsschiff Amadeus Imperial, das unter deutscher Flagge fährt.
Etwas später sahen wir ein Cargo-Schiff mit Containern. Das Fassungsvermögen beträgt 84 Container.
Diese Schiffe haben ein Problem mit dem toten Winkel. Wenn sie im Steuerhaus aufs Wasser blicken wollen, dann versperren die vordersten Container die freie Sicht.
Damit der tote Winkel möglichst gering ausfällt, heben diese Schiffe die Kommandobrücke an.
Manchmal zwingen dann Brücken mit geringer Durchfahrtshöhe die Kapitäne, die Brücke massiv abzusenken. Sie sind dann gewissermassen im „Blindflug“, haben nur den Radar zur Verfügung und sind darauf angewiesen, dass kleine Nussschalen keine unvorhersehbaren Manöver durchführen.
Auch auf dieser Fahrt gab es wieder einen Leckerbissen zu bewundern. Der Schlepper macht nicht nur den Eignern Freude, sondern auch den Schweizer Freizeitskippern.
Es wird aber nicht nur auf dem Fluss gearbeitet. Das nächste Beispiel zeigt ein Cargoschiff, das über eine Rampe von einem LKW aus beladen wird.
Bald landeten wir im Leukermeer und fanden uns im Hafen wieder, an den gleichen Plätzen, die wir vor einiger Zeit schon belegt hatten. Der Martin ist noch immer da und bringt zusammen mit seiner Frau sein Schiff in Ordnung. Sie wollen bald den Nordostkanal befahren und dafür ist ihr Schiff bestens geeignet.
Nach einem Flamkuchen im Hafenrestaurant und dem obligaten Bier sind wir bei der sich wieder einstellenden Hitze recht schlapp, Zeit für eine Siesta. Sie bricht jetzt gleich nach dem Publizieren des Berichts für mich ebenfalls an.