Etwas nach neun Uhr starteten wir im alten Stadthafen von Maastricht und passierten nach kurzer Fahrt und einem kleinen Abstecher in den Grindgat Oost-Maarland die Schleuse Lanaye.
Wir fuhren anschliessend über den Albert-Kanaal Richtung Lüttich resp. Liège wie es original heisst. Entlang der Maas in Liège liegen viele Hausboote im Schatten der Bäume. Anschliessend gibt es einige Brücken, die aufgrund unserer Masten eine mittige Durchfahrt erfordern. Deshalb ist Vorsicht geboten, weil dieses Fahrwasser selbstverständlich auch von den Cargo-Schiffern benutzt wird, die wesentlich schneller unterwegs sind, als wir mit der Joy. Ausblick und Rückblich sind geboten, damit freie Fahrt für die Berufsschiffer immer gewährleistet ist.
Im Yachthafen Liège erleben wir Seltsames. Wir legen um ca. viertel nach zwei Uhr mit beiden Schiffen an.
Die Joy und die Highlander am Quai des Yachthafens
Als wir das Gelände verlassen wollen, müssen wir die geschlossene Passerelle überwinden. Wir rufen die dort angegebene Telefonnummer an, aber niemand antwortet. Bei der zweiten Nummer das gleiche Resultat. Eine Stunde später versuchen wir es nochmals, aber ohne Erfolg. Ich frage darauf einen ortsansässigen Skipper. Der erklärt mir, dass der Hafen eigentlich geschlossen sei. Der Hafenmeister sei anfangs der Corona-Pandemie leider verstorben und seither von der Stadt nicht ersetzt worden. Auch die sanitarischen Anlagen seien geschlossen. Er gab mir dann den Code, so dass wir trotzdem in die Stadt gehen konnten.
Dort besuchten wir auf einem Rundgang die Unité Pastorale St. Martin. Die Kirche machte aussen einen sehr guten Eindruck und wir gingen hinein. Innerhalb der Kirche merkten wir deren Baufälligkeit. Offenbar fehlt der Kirchgemeinde das nötige Geld, um die dringend nötigen Unterhaltsarbeiten durchzuführen.
Fresken an den Wänden, nicht mehr ganz vollständig
Wir hinterlegen beim Portier einen freiwilligen Obulus und steigen die Treppen zum Turm hoch. Die Baufälligkeit des Turms scheint mit jedem Schritt zuzunehmen. Auf der rundum laufenden Terasse gibt es dafür einen wunderschönen Rundblick über Liège.
Man kann nur hoffen, dass die Kirchgemeinde auf irgend eine Art die nötigen Mittel auftreiben kann, um diese Kirche zu retten.
In der Stadt geniessen wir ein Bier, wofür Belgien insbesondere sehr bekannt ist.
La Chouffe Blonde
Am Abend auf dem Schiff lässt sich Robert den von Doris mitgebrachten „Hasli-Chöchen“ schmecken.
Er hatte früher immer behauptet, diese seien nur als Bauziegel geeignet. Er muss allerdings zugeben, dass diese Kuchen eine feine Spezialität darstellen.
Robert geniesst seinen Hasli-Chöchen