Katwijk und Umgebung

 

Wir haben mehrere Tage in Katwijk im Exploitatiemaatschappi Jachthaven angelegt und mehrere Ausflüge in die Umgebung unternommen. Diese Exkursionen haben uns sehr gefallen, weshalb ich an dieser Stelle näher darauf eingehe.

Am ersten Tag sind wir mit dem Fahrrad nach Falkenburg gefahren. Es war eine kleine Anwärmrunde mit rund 29 km Länge. Am Tag darauf haben wir die Dünen besucht und eine etwas längere Rundreise mit 49 km gemacht.

Dabei trafen wir neben einem Segelflugplatz einen Schweizer aus Marthalen getroffen. Seine Frau stamme aus De Zilk und sie machten jedes Jahr in den Niederlanden Ferien.

Die Segelflugzeuge wurden jeweils mit einer Winde in den Himmel hoch gezogen. Einige der Flieger landeten bald wieder auf dem Flugplatz, andere schraubten sich gekonnt und wohl aufgrund langjähriger Erfahrung in den Himmel hinauf.

Dann besuchten wir per Fahrrad das Naturhistorische Museum Naturalis in Leiden. Es wurde 2021 zum Europäischen Museum des Jahres gewählt. Das Museum verfügt über Millionen von Objekten und hat sich als Nationales Forschungsinstitut der Biodiversität verschrieben. Es geht dabei den Wissenschaftlern darum, Biodiversität zu beschreiben, zu verstehen und sie dauerhaft zu schützen.

Im Museum hat es eine Zeitkapsel, mit der die Insassen Millionen Jahre zurück geschleudert werden in eine Zeit, in der Dinosaurier die Erde bevölkerten. Dieses Erlebnis ist sehr originell gestaltet und inspirierend für Alt und Jung. Das Museum ist in einem sehr schönen Gebäude untergebracht und stellt Forschung sehr anschaulich dar. Wer Zeit hat und in der Nähe ist, sollte dieses Museum unbedingt besuchen.

Am nächsten Tag fuhren wir wiederum mit dem Fahrrad nach De Zilk, weil dort einer der verschiedenen Eingänge zu den Wasserquellen der Stadt Amsterdam zu finden ist.

Die Amsterdamer Wasserversorgungsdünen sind das Wassereinzugsgebiet für die Stadt Amsterdam. Das Wasser aus dem Rhein wird durch grosse Rohre zum AWD transportiert, wo es in einen Verteilerteich fliesst. Von hier aus sinkt es langsam in den Dünenboden, wo es nach 3 Monaten gereinigt in tiefer gelegene Kanäle fliesst. Im Nachfilter auf der Filteranlage der Amsterdamse Waterleidingduinen wird das Wasser auf Trinkwasserqualität gebracht.

Ein ganz besonderes Erlebnis sind die frei lebenden Hirsche. Diese sind halbzahm und gemäss unseren Informationen soll es rund 3’500 davon geben, die halbwild in den Dünen leben. Der Bestand wird bejagt.

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus nach Den Haag und besuchten das Mauritshuis. Es beherbergt eine sehr wertvolle Bildersammlung alter niederländischer Meister. Wir waren sehr beeindruckt von der ausserordentlichen Vielfalt der dort ausgestellten Bilder. Phänomenal sind die Apps (für iOS und Android), die einen Museumsführer in verschiedenen Sprachen enthalten. Er kann audio-visuell benutzt werden.

Ebenfalls ganz toll sind die Webseiten gestaltet, mit Hilfe derer ein Besuch vorbereitet werden kann. Darin können die Bilder samt kurzer Erklärung bereits im Vorfeld angeschaut werden.

Schliesslich haben wir noch das Museum von Katwijk besucht. Katwijk bemühte sich früher, einen eigenen Meerhafen zu bekommen. Diese Bemühungen blieben fruchtlos und so mussten die Fischer sich sonst irgendwie behelfen. Sie erfanden einen eigenen Schiffstyp, der einer Tjalk sehr ähnlich sieht, aber kürzer und breiter ist. Es handelt sich ebenfalls um ein Flachbodenboot, das bei Ebbe auf dem Sand aufsetzt und bei Flut wieder flott gemacht werden kann. Die Schiffe fuhren jeweils gegen den Strand, wo ein Pferdegespann den Buganker aufnahm und das Schiff an Land zog, wo der Anker in den Sand gerammt wurde. Vor der Abfahrt übernahm ein Ruderboot den Heckanker und fuhr mit ihm etwa 50 m auf Meer hinaus. Dort wurde der Anker über Bord geworfen und auf dem Schiff wurde das Ankertau über eine Winde eingeholt. Das Schiff wurde auf die See hinaus gezogen und konnte wieder auf Fischfang gehen.

Um diese Zeit suchten Künstler geeignete Motive für ihre Malerei. Da Katwijk keinen eigenen Hafen besass, aber viele Schiffe den Strand säumten, ergaben sich für die Künstler viele geeignete Sujets für ihre Bilder. Diese sind heute im Museum von Katwijk zu bewundern. Das Museum ist auf drei Stockwerken verteilt und zeigt das Leben der Ortsansässigen wie auch der Beginn des aufkommenden Tourismus. Ein wirklich feines Museum, dessen Besuch jederzeit empfohlen werden kann,

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