Lommel liegt in einem Nationalpark und der Hafen bietet gratis Fahrräder an. Damit fuhren wir zu einem nahe gelegenen See.
Wir planten ursprünglich, von Lommel bis Weert zu fahren und am letzten Tag in den Liegehafen Comfortparc in Wessem. Bei schönem Wetter starteten wir etwa gegen 9:00 Uhr. Der Jachthaven de Meerpaal hat uns viel Freude bereitet und wir können ihn jedermann bestens empfehlen.
Endlich begegnete uns ein Sportboot, wir meinten schon, wir seien komplett alleine unterwegs.
Bald sahen wir im Schlepptau ein weiteres Sportboot, sonst war es an diesem auf dem Kanal noch ruhig. Wir näherten uns der Sluis Bocholt, als ich zwei Sportboote herausfahren sah. Das bedeutete, dass die Schleusenkammer gefüllt war und ich funkte dem Schleusenwärter. Der versprach, die Schleusentore zu öffnen und so konnten wir ohne Verzögerung bei Grün einfahren. Sofort wurden wir abwärts geschleust, als die deutsche Jacht hinter uns auftauchte. Die musste warten, bis wir wegfuhren und die Kammer erneut gefüllt wurde.
Kurz danach, ich fuhr etwas langsamer, weil ich erwartete, dass der Frachter im Unterwasser zuerst geschleust werde, und bemerkte, dass ich wieder bei Grün einfahren durfte. Unten warteten ein Frachter, drei Sportboote und ein weiterer Frachter. So konnten wir wiederum ohne Verzögerung talwärts schleusen.
Auf dem Kanaal van Botholt naar Herentals war einiges los: Unzählige Sportboote und mehrere Frachter begegneten uns. Schliesslich erreichten wir die Sluis 16 Weert. Dort wurde noch ein schönes Freizeitschiff bergwärts geschleust und wir konnten ebenfalls einlaufen.
Nachher gab es noch eine Hebebrücke. Damit diese gehoben wurde, mussten wir uns über Funk anmelden. Kaum getan, wurde die Brücke angehoben. Kurz darauf liegt auf Steuerbordseite der Passantenhaven. Er ist gratis und besteht aus mehreren Boxen. Die maximale Schiffslänge wurde mit 10 m angegeben. Unsere Taranaki ist 10.60 m. Als ich mich im Hafen umgesehen hatte, bemerkte ich Boxen, die relativ schlecht ausgerüstet waren. Es gab zwar längsseits bei der Einfahrt Anlegemöglichkeiten mit Ringen, die waren jedoch Behinderten vorbehalten.
Entgegen unserem usprünglichen Plan, in Weert festzumachen, beschlossen wir, gleich zum Comfortparc nach Wessem zu fahren. Kurz darauf war wieder eine Hebebrücke zu passieren. Auf unseren Funkkontakt meldete sich niemand. Brigitte versuchte es per Telefon und bekam zur Auskunft, neben der Brücke befinde sich eine Gegensprechanlage und über die könnten wir das Anheben der Brücke veranlassen. Es klappte.
Schliesslich erreichten wir die Sluis 15 Nederweert. Auch da erreichte ich per Funk gar nichts und Brigitte erfuhr, auch diese Schleuse sei über die Gegensprechanlage auszulösen. Sie erreichte den Operator, der sofort auf rot – grün umstellte. Das Schleusentor im Oberwasser öffnete aber nicht. Wir warteten und dann erreichte uns die deutsche Jacht, die immer hinter uns hergefahren war, die Schleuse. Sie fuhr an das Schleusentor heran und siehe da, die Pforten gingen auf. Werde ich in Zukunft auch wieder machen.
Die Besitzer der deutschen Jacht erzählten, sie würden gleich unterhalb der Schleuse festmachen und die Nacht dort verbringen, Es sei ein schöner Platz. Anschliessend würden sie nach Roermond weiterfahren, dort liege ihre Jacht Felix, wenn sie nicht unterwegs seien.
Wir verabschiedeten uns und ich fuhr den Kanaal Wessem – Niederwert hinunter. Auch hier begegneten uns viele Frachter und einige Sportboote. Man merkte gut, dass die Ferien begonnen hatten. In Belgien hat mir ein Schleusenwärter erklärt, das Verkehrsaufkommen an Sportbooten sei gesunken. In den Niederlanden sind viele Boote nicht registriert. Für das Befahren der flämischen Gewässer müssen die Schiffe allerdings registriert sein. Deshalb verzichen viele Niederländer auf einen Besuch in Flandern.
Schliesslich landeten wir glücklich und zufrieden im Comfortparc, wo uns Sabine beim Anlegen behilflich war.
Damit ist unser Belgien-Frankreich-Törn erfolgreich abgeschlossen. Der Törn hat 140 Motorstunden gedauert und wir haben Belgien und Frankreich mit vielen tollen Erlebnissen und Begegnungen befahren dürfen.