Was gibt es Schöneres, als mit guten Freunden ein Stück Weg zu gehen – oder besser zu fahren? Definitiv nichts. Aber irgendwann gilt es auch, sich auf Wiedersehen zu sagen, so wie heute morgen. Peter und Helen fahren mit uns, bis zum Wesel-Datteln-Kanal, wo sie dann nach Dorsten weiterfahren werden. Unser Ziel lag in Herne, wo wir hofften, möglichst viele Verwandte der Familie Joyt zu treffen.
Der Motor lieferte seine Kraft nun wieder vollständig bis in die Schraubenspitze. Wir fuhren vor einem Frachter her und passierten etwa auf halber Strecke das Äquadukt über die Lippe.
Dieser Umstand belegt schon, dass wir irgendwann runterschleusen werden. Das aktuelle Teilstück des Dortmund-Ems-Kanals ist ein Scheitelkanal. Um diesen Abschnitt zu befahren, muss man immer bergwärts schleusen. Was auch einleuchtet ist die Tatsache, dass im Scheitelkanal mit dem Wasser sorgfältig umgegangen werden muss. Wenn zuviel Wasser abgelassen würde, könnten Schiffe bald nicht mehr fahren.
Wir näherten uns dem Sperrtor Datteln, das auch dafür sorgen soll, dass bei einem Dammbruch nicht gleich der ganze Scheitelkanal leerläuft. Beim Abbiegen winkten wir Peter und Helen nochmals zu und wünschten uns eine gute Reise.
Dann fuhren wir dem Dortmund-Ems-Kanal bis zur Schleuse Heinrichenburg. Ab dort befahren wir den Rhein-Herne-Kanal, der ziemlich eng wird und an diesem heissen Sommersonntag von vielen Ruderern und Schwimmern benutzt wird. Auf der Hut sein, ist hier die Devise, schliesslich sollen die schwächeren Wassersportler nicht beeinträchtigt werden. An drei Engstellen war Kreuzen untersagt, an zweien davon überliess ich den Frachtern wie es sich gehört den Vortritt.
Bald sahen wir Backbord das Schiffshebewerk Heinrichenburg. Es kann besichtigt werden und ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Brigitte hatte uns im Hafen des WSV Herne angemeldet und vom Hafenmeister die Anweisung erhalten, beim zweiten Steg festzumachen. Wir durften dort am Kopfsteg anlegen, wobei uns hilfsbereite Dauerlieger dabei halfen.
Bald darauf erschien die Familie Joyt und Zugewandte, und das vollzählig. Wir freuten uns sehr, nach langer Zeit alle wieder zu sehen. Gerne zeigten wir unsere Taranaki und durften viele intersannte Fragen beantworten.
Dann verbrachten wir zusammen einen gemütlichen Nachmittag bei der nahe gelegenen Imbiss-Stube. Einige überraschten mit ihren Schwimmkünsten, was bei den sommerlichen Temperaturen sicher sehr erfrischend war.