Heute morgen sind wir um ca. 09:30 Uhr im Hafen von Minden gestartet. Das Ablegen war etwas tricky, weil der Wind schon relativ stark blies und unser Heck immer wieder an den Steg drückte. Zudem war der Platz hinter uns sehr eingeschränkt. Auch vorne war es eng, aber Brigitte stand auf dem Vorschiff und zeigte mir an, wenn ich nicht mehr vorwärts fahren durfte. Wir schafften die Ausfahrt dann ohne weitere Probleme. Die durch Schwell verursachte Strömung in der Ausfahrt konnte ich dank dem Volvo Penta 6-Zylinder dann gut kompensieren.

Wir reihten uns zwischen zwei Frachtern ein, wobei der vordere etwa 8.5 km / Std. schnell fuhr und der hinter mir mit etwa 9.5 km / Std. Zuerst fuhr ich etwas schneller als mein Vordermann und als ich ihn erreichte, musste ich noch eine übersichtliche und Gegenverkehr freie Stelle finden, an der ich überholen konnte. Ich funkte den Frachter an, bekam aber vorerst keine Antwort. Dann sah ich erst, dass es sich um einen tschechischen Frachter handelte. Ich fragte ihn dann englisch, ob ich ihn Backbord überholen könne.

Er sagte mir das Manöver zu, ich bedankte mich und so gab ich wieder einmal Gutzi. Ich konnte ihn dann mit etwa 12 km / Std. überholen. Diese Geschwindigkeit hielt ich bei, bis wir genügend Abstand hatten und reduzierte dann wieder auf normale Reisegeschwindigkeit.

Unterwegs kam uns ein zufrieden wirkender Rentner in einem schönen Holzboot entgegen. Brigitte machte eine Foto, was ihn sichtlich freute. Oder ein besonders schmuckes Schiff, wie wir sie ab und zu antreffen.

Unter einer Brücke entdeckten wir ein Graffiti der besonderen Art: Es machte gelungene Werbung für Schloss Benkhausen.

Kurz nach ein Uhr erreichten wir die Marina Bad Essen. Der Hafen ist sehr modern und bestens ausgerüstet. Strom und Wasser sind vorhanden, man braucht allerdings einen eigenen Wasserschlauch. Ein deutscher Skipper fragte mich nach dem Wasserbezug. Da er keinen Schlauch an Bord hatte, lieh ich ihm unseren. Wir plauderten noch etwas und ich schwärmte von der App Gewässerkarte, die uns gegen Den Helder die zahlreichen Fahrradbrücken automatisch öffnete, sobald wir uns näherten. Diese Geschichte begeisterte ihn und er wollte sich diese App auch mal ansehen.

Wir spazierten durch den Ort, der viele schöne Facetten aufweist. Nach dem Bummel bunkerten wir Wasser und Lebensmittel. Brigitte kochte ein feines Abendessen und wir genossen den lauen Abend auf Deck.

Die Gemeinde Bad Essen befindet sich am Übergang von den Mittelgebirgen zum Norddeutschen Tiefland. Das Wiehengebirge erstreckt sich über etwa das südliche Drittel des Gemeindegebiets und erreicht mit 211 Metern über Normalnull seinen höchsten Punkt am Schwarzen Brink im Ortsteil Lintorf. Die höchste Erhebung innerhalb der Gemeinde liegt jedoch bei 215 Metern über Normalnull auf einer Ackerfläche nördlich von Buescherheide. Der zentrale Teil der Gemeinde ist flach, liegt im Durchschnitt auf etwa 50 Metern über Normalnull und gehört zum Naturraum des Luebbecker Loesslandes. Der nördliche Bereich des Gemeindegebiets zählt bereits zur Rahden-Diepenauer Geest. Die Hunte fließt von Süden nach Norden durch Bad Essen und kreuzt im Ortsteil Wittlage den Mittellandkanal, der das Gemeindegebiet in west-oestlicher Richtung durchzieht.