Nach einem kurzen Schwatz mit Weingärtners, die noch einkaufen und Mölln anschauen wollen, mussten wir wieder Abschied nehmen. Nach einer kurzen Erholung von den Strapazen seiner Fahrradtour von Thun nach Lübeck sowie der Erholungsfahrt mit der Taranaki nach Mölln wollte sich Roland wieder aufs Rad schwingen. Wir hätten ihn gerne noch weiterhin an Bord als Gast mirgenommen, aber ihr wisst ja: Reisende soll man nicht aufhalten! So gab es noch eine letzte gemeinsame Foto, bevor er auf staubigen Wegen und grobschlächtigen Strassen das Weite suchte. Auf das Tau, das wir ihm für alle Fälle mitgeben wollten, verzichtete er ausdrücklich.

Dann bunkerten wir noch Wasser, legten um 10:00 Uhr ab und informierten die Schleuse Witzeeze, dass wir abgefahren seien. Der Schleusenwärter seinerseits stellte uns eine Schleusung in drei Stunden in Aussicht.

Unterwegs beobachtete ich eine Sägerfamilie mit Jungen. Roland meinte, er habe bisher nur Stockenten gesehen, aber es gibt auch andere.

Bei der Schleuse Witzeeze machten wir hinter den Dalben fest, so wie wir es im Kartenführer gelesen hatten. Schliesslich kam noch eine zweite Motorjacht, die wir in Mölln angelegt gesehen hatten. Dann fuhren wir rückwärts aus den Dalben und vorwärts in die Schleusenkammer. Wir verliessen damit den Scheitelkanal und schleusten abwärts.

Vor der Schleuse Lauenburg kam uns das einzige grössere Schiff entgegen. Einen fahrenden Frachter hatten wir auf der ganzen Strecke zwischen Lübeck und Lauenburg keinen einzigen gesehen.

Die Schleuse Lauenburg stand auf grün und so konnten wir beide Sportboote unverzüglich einfahren. Bald ging es abwärts und schon kurze Zeit später fuhren wir in den Hafen Lauenburg. Brigitte hatte uns angemeldet und die Hafenmeisterin wies uns den Anlegeplatz zu.

Ich wollte ebenfalls tanken und erwähnte, dass ich sehr langsam tanken würde, wegen der unzulänglichen Entlüftung. Sie sagte, das gehe nicht, sie könne nur auf dem kleinsten Klick tanken. Aber wir könnten 20 Liter-Kanister abfüllen und diese dann in unsere Tanks einfüllen. Sie habe erst kürzlich wegen eines dänischen Katamarans die Ölwehr aufbieten müssen, das wolle sie nicht nochmal erleben.

Das Tanken mit den Kanistern war zwar mühsam und eine ziemliche Schlepperei, aber ich benötigte den Diesel unbedingt. Schliesslich hatte ich 160 Liter getankt.

Nach einer erfrischenden Dusche gönnten wir uns auf der schönen Terasse beim Hafenmeisterbüro ein feines Nachtessen.

Nach dem Essen spazierten wir durch die Altstadt und erfreuten uns an den alten und zum grössten Teil sehr gut erhaltenen alten Häusern.

Wir kauften noch etwas ein und spazierten auf einer alternativen Strecke unter anderem durch einen Park zurück zum Hafen. Brigitte wunderte sich etwas, aber schliesslich bin ich Einheimischer und kenne mich aus.