Nach den gestrigen Erfahrungen haben wir genau studiert, wer denn auf der Waal unterwegs sei, bevor wir unsere Reise starteten. Am Morgen sahen wir die Daan, einen 264 langen und 23 breiten Schuber, der ähnlich wie der Kohle-Shipper gestern jede Menge Flusswasser nach hinten schob.
Wir fuhren los und kamen bei guten Verhältnissen und ordentlichem Zupf besser voran, als wir gedacht hatten. Es gab ordentlich Verkehr auf der Waal und wir hörten im Funk auf Kanal 4 resp. 5 laufend den Schiff – Schiff-Funkt mit.
Die Überholmanöver gestalteten die Cargoschiffe so, dass wir nie Probleme hatten. Einer fragte einen Kollegen, ob er wegen unseren beiden Sportbooten mit der Geschwindigkeit zurückgehen sollte. Der Kollege antworte ihm, das sei nicht nötig, was uns zeigte, dass wir kein Hindernis darstellten. So soll’s auch sein.
Auf der Höhe der Einfahrt in den Pannerdensch-Kanaal fuhr ein Passagierschiff aus dem Kanal Richtung Basel. Vor uns wendete ein Frachter in den Kanal und das war der Augenblick, auch unser Wendemanöver einzuleiten wir fuhren immer noch bergwärts über die Mitte des Pannerdensch-Kanaals, um dann mit dem Wendemanöver die Talfahrt einzuleiten. Mit tieferen Tourenzahlen ging’s von da an rasch den Kanal hinunter. 14 km / Std. gegenüber 6 auf der Wahl waren schon ein toller Unterschied.
Wir hatten geplant, in Arnheim festzumachen. Die Verzweigung war gut beschildert, wir hätten sie aber auch ohne Schilder einfach gefunden. Als wir dann im geplanten Zielhafen eine Runde machten, verzichteten wir auf ein Anlegemanöver und beschlossen statt dessen den Jachthaven in Lathum anzusteuern.
Nachdem wir den Nederrijn verlassen und wieder in die Ijssel einfuhren, ging es wieder zackig voran. Wir begegneten einigen Cargo-Schiffen, einem weiteren Passiergierschiff. Kurz vor dem Ziel kreuzten wir auf gleicher Höhe einen beladenen Frachter, der von einem leeren Cargo-Schiff überholt wurde.
Schliesslich fuhren wir in die Seenplatte ein, an deren Ende unser neues Ziel lag. Dort machten wir am Passantensteg fest und meldeten uns beim Hafenmeister. Dort wusste die Vertretung nicht genau, wieviel wir bezahlen sollten. Die Chefin, die bald darauf eintraf, konnte diese Unsicherheit beseitigen.
Ein älterer Mann, der ebenfalls zum Camping gehörte, erzählte von einem Schweizer Camping-Aufenthalter, der sich darüber beschwerte, dass er keine Schweizer Fahne aufgezogen hätte. Nach einer Weile tauchte er wieder auf mit einer Schweizer Fahne in der Hand.
Wir hatten heute gut 52 Kilometer zurückgelegt, was zwar ursprünglich nicht unser Plan, aber wegen der Talfahrt problemlos bewältigt werden konnte.
Heute fuhr Kilian auf der Highlander und durfte gar als Schiffsführer operieren. Dabei war Robert wie früher bei uns ein guter und geduldiger Lehrmeister.