Gestern nach der Ankunft ging ich noch in den Laden vom Camping, der an den Jachthaven angrenzt. Der Ladenbesitzer machte gerade auf und ich fragte ihn, ob er ab jetzt geöffnet habe. Er verneinte, er wollte gerade abschliessen, aber ich könnte auf jeden Fall noch einkaufen. Ich besorgte ein paar Nahrungsmittel und beim Zahlen bemerkte der Inhaber, er schliesse, weil absolut nichts los sei. Das Wetter sei viel zu schlecht (und wenn ich daran denke, wie lange das gegenwärtig durchzogene anhält, kann ich nachvollziehen, welch schlechten Sommer das für die Tourismusgebiete darstellt).

Heute Morgen starteten wir wieder um halb zehn Uhr, da ich den Filter geputzt und den Ölstand kontrollierte. Als beides in Ordnung war, legten wir ab. Zuerst war der Morgen noch verheissungsvoll sonnig gewesen, bei der Abfahrt bereits bewölkt.

Kurz nach der Ausfahrt aus dem Kanal, der zum Jachthaven Eldorado führt, verzweigt die Maas. Der Maas-Waalkanal verbindet die Maas mit dem Rhein resp. mit der Waal, wie er hier heisst.

Spätestens vor der Schleuse Grave begann es zu tröpfeln und als sich die Schleusentore öffneten, schüttete es in Strömen. Dazu blies ein starker Wind in die Schleusenkammer und stellte die Taranaki kurz schräg. In dieser Situation muss das Ruderblatt optimal angeströmt werden und das geht nur mit entsprechend Gas geben. Ich wollte ja nicht die kleineren Sportboote nicht zerquetschen (es waren Joghurt-Becher-Boote).

Die Maas wurde immer breiter und zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Links und rechts säumen Baumreihen den Fluss und dämmen den allgegenwärtigen Wind etwas ein. Es gibt viele Weideflächen und immer wieder Seen, die durch Ausbaggern vom Sand entstanden sind.

Gegen Maasbommel zu sahen wir immer wieder Kirchen, die einander sehr stark ähneln. Sie waren immer aus Backsteinen gebaut. Jedes noch so kleine Dorf hat hier eine prächtig grosse Kirche und ich denke, dass die Grösse durch die Nachbargemeinden mit beeinflusst wurden.

Vor Maasbommel entdecken wir die rote Gaja, die wir schon in Liège, Dinant usw. gesehen haben.

Vor der Gaja sitzt ein Mann im Wasser. Das Ganze sieht wie ein Fauteuil aus, mit dem Unterschied, dass der Besitzer wasserdichte Hosen und Schwimmflossen anhat.

Wie das aussieht, zeigt dieses Foto.

Schliesslich verliessen wir die Maas und fuhren durch den See zum Watersportcentrum Maasbommel.Dem Strand entlang sind schöne farbige Ferienhäuser entstanden, jedes mit Seeanstoss und Anlegesteg.

Seit dem letzten Besuch sind neue dazugekommen, offenbar entsprechen sie einem Bedürfnis.

Der See und die offene Fläche, auf der der Wind immer gut hinkommt, eignet sich auch zum Segeln.

Der Passantensteg ist gut markiert und wir konnten hinten gut wenden. Der Hafenmeister war sehr freundlich.

Just nachdem er gegangen war und wir der Taranaki den Landstrom erschlossen hatten, begann es zu regnen, und wie.

 

In den Niederlanden regnet es oft, aber nicht lange, dann ist der Spuk wieder vorbei. Abwarten und Tee (oder Kaffee) trinken ist immer eine gute Alternative.

Beim Bezahlen im Havenkantoor wurde ich durch ein Geschenk überrascht: Ein schöne Baumwolltasche mit einem farbigen Badetuch mitsamt Informationen und Tipps zur Region gab mir die zuvorkommende Mitarbeiterin mit auf den Weg. Dabei zeigte sich, dass die Region sehr familienfreundlich ist, schöne Spaziergänge und Fahrradtouren anzubieten hat und auch sonst inbesondere Kindern viel zu bieten hat.

Wir kommen wieder und bleiben dann gerne auch etwas länger.

 

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