Wessem – Maastricht

 

Die Highlander und die Taranaki liegen neu am gleichen Fingersteg

Am Sonntag kamen André Keller und Brigitta Gwerder mit dem Schiff Linna in Wessem an. Sie werden uns auf dem Belgien-Törn begleiten. Mein Bruder Robert mit seiner Highlander, der uns auch begleiten wird, hatte für sie einen unbesetzten Liegeplatz im Comfortparc ausfindig gemacht. Er lotste sie an einen freien Liegeplatz, unter anderem, weil die Reception am Sonntag ausnahmsweise geschlossen war. Am Montag wurde die Anmeldung im Hafenbüro nachgeholt. Am Montag musste die Linna noch verlegt werden, weil der Eigner des Liegeplatzes auftauchte und den Steg beanspruchte.

Letzterer war offenbar vom Pech verfolgt, da er das Schiff nicht aus eigener Kraft an den Steg manöverieren konnte. Es wurde angeschleppt. Möge Neptun im gnädig sein, so dass der Schaden mit wenig Aufwand repariert werden kann.

André und Robert wechselten in der Linne noch die Batterien für das Bugstrahlruder. Es waren zwei 50 Ah Batterien und für diesen Zweck bestens geeignet. Nachdem die
Batterien geladen waren, funktionierte das Bugstrahlruder wieder wie erwartet. Der Austausch war eine körperliche und logistische Herausforderung, weil die Batterien gut versteckt resp. im Bug schlecht zugänglich waren.

Die Linna von André Keller und Brigitta Gwerder

Wir starteten heute um Punkt 9:00 Uhr Richtung Maastricht, André, Brigitta und Robert bereits eine halbe Stunde früher. Die Linna musste noch betankt werden. Wir staunten über den günstigen Literpreis, der nur € 1.57 betragen habe.

Der Himmel war bewölkt und ab Mittag war Regen angesagt. Wir schleusten zu viert
bergwärts, die Taranaki zuvorderst, die Linna in der Mitte ungefähr auf der Höhe einer kleinen Lynssen aus Bremerhafen und Robert fuhr als Letzter des kleinen Konvois. Beim Ausschleusen in der Sluis Born konnte die kleine Lynssen nicht mehr starten. Robert schleppte sie auf seiner Steuerbordseite ab, drehte nach der Schleuse
backbordseitig ein, so dass das havarierte Schiff auf Steuerbord am Passantensteg
festmachen konnte. Dort würde sie einfach erreicht werden können. Auch hier wünschen wir dem Skipper-Ehepaar rasch und nachhaltig Hilfe, so dass sie ihre Reise ungestört wieder fortsetzen können.

Kurz nach der Schleuse beginnt eine längere Engstelle. Wir warteten einen
entgegenkommenden Frachter ab sowie einen Schuber samt Leichter, der aus der
Schleuse auftauchte und wie wir ebenfalls bergwärts fuhr. Dieser rief uns auf, ihm direkt zu folgen. Dank dem breiten Leichter hatten wir dann in der Engstelle freie Fahrt, ohne dass wir hätten kreuzen müssen.

Der Regen hatte zugelegt und schliesslich legten wir im Hafen Treech 42 an, wo wir von einer sehr netten Hafenmeisterin begrüsst wurden. Wir hatten uns angemeldet und unsere besonderen Bedürfnisse manifestiert, weil Robert unbedingt am Längssteg anlegen muss.

Martin, der von Robert auf der Highlander willkommen geheissen wird

In Maastricht hiessen wir Martin und Doris Schmied an Bord willkommen. Martin ist seit einem Unfall an einen Rollstuhl gebunden und wird die Reise mit der Highlander «unter die Räder» nehmen. Doris kommt bei unserer Taranaki an Bord.

André Keller und Brigitta Gwerder diagnostizierten erneut eine tiefe Ladung auf den Batterien des Bugstrahlruders. Eine gründliche Analyse ergab dann, dass der Monteur der Waschmaschine diese über die gleiche Sicherung wie die Batterien des Bugstrahlruders genommen hatte. Da André auf Empfehlung hin die entsprechende
Sicherung bei Nichtgebrauch der Waschmaschine ausschaltete, war auch Essig mit dem Aufladen der Bugstrahlruder-Batterien. Kleine Ursache, grosse Wirkung!

Nach dem aufregenden Tag resp. der langen Reise liessen wir uns im Restaurant Treech 42 verwöhnen. Wir beabsichtigen, einen Tag in Maastricht zu verweilen und erst am Freitag weiter zu fahren.

Robert kämpft noch mit der Registrierung seines Schiffes in den Niederlanden. Es fehlt nur noch wenig und unser Werftinhaber hatte uns mitgeteilt, dass er das geforderte Mail am Freitag abgschickt hätte. Hoffen wir, dass das klappt, weil sonst das Befahren der belgischen Gewässer grundsätzlich für die Highlander nicht möglich ist. Morgen sehen wir weiter!

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