Alkmaar – Haarlem

 

Heute war geplant, von Alkmaar nach Haarlem zu fahren. Gestern hatte ich eine Route mit gut 36 km geplant. Als ich sie am Abend dann noch eingehender studierte, musste ich feststellen, dass die Brücke in N203 Krommenie seit dem 25.10.2022 wegen Reparaturarbeiten ausser Betrieb genommen wurde. Mit einer Durchfahrtshöhe von 2.7o m war für unser Schiff ein Passieren unmöglich. Wir mussten deshalb umdisponieren und eine leicht längere Route planen, wie wir sie bereits zu einem grossen Teil auf dem Hinweg gefahren sind.

Vor der Abfahrt meldete sich Brigitte bei der Hafenmeisterin, damit die Brücke zum Turfhaven geöffnet wurde. Sie fragte nach, ob es uns in Alkmaar gefallen habe. Es hatte uns sehr gefallen, das Städchen ist jederzeit eine Reise wert. Wir fanden es ausgesprochen nett, dass sie nachgefragt hatte.

Die Reise führte uns wieder über das Alkmaardermeer, heute allerdings bei wenig Wind. Wir kamen gut voran und schon bald bogen wir in die Zuflüsse zum See ein. Was wohl Liliane und Esther am Ufer entdeckten?

Bei der Ouden Zaanbrug bei Wormer warteten wir zuerst mit drei Sportbooten auf die Öffnung der Klappbrücke. Wir sollten gemäss Brückenwart etwa 14 Minuten warten, als ich von hinten ein Cargo-Schiff bemerkte. Selbstverständlich heisst es in diesem Fall, Platz machen, damit der Berufsschiffer schnell und ungehindert passieren kann.

Hinter dem Cargo formierte sich eine ganze Armada, ich setzte mich bei der Öffnung aber direkt hinter die zwei Berufsschiffe (hinter dem Cargo tauchte noch ein zweites Berufsschiff auf), weil ich auch zuerst an der Brücke war und die zuständige Brückencrew angefunkt hatte.

Nach der Brücke wartete ich noch auf die Highlander, die durch die vielen Schiffe beim Wegfahren behindert wurde. Er konnte trotzdem noch rechtzeitig passieren, bevor sich die Brücke wieder schloss.

Wie so ein Konvoi aussieht, zeigte etwa das Bild links.

Unterwegs beeindrucken nicht nur Bilder, sondern auch Gerüche. Manchmal sind sie etwas unangenehm, manchmal erinnern sie an Musik. Ihr kennt sicher den Song

Mys Käthi schmöckt nach Schoggola, – äs schafft bim Tobler z’Bärn; – u mängisch byss i’s eifach aa, – so han is ds Käthi gärn. – S’isch my Toblerone, – und eis möcht i betone: – I liebe ds Käthi no vil meh, als tüüri Pralinee.

Die Fabriken riechen ein wenig nach dem Käthi beim Tobler z’Bärn. Es gibt entlang der Route eine Reihe von Schokoladefabriken, die mit Rohstoffen beliefert werden müssen. Einen solchen Transport hat Brigitte im Bild festgehalten.

Schliesslich bogen wir in den von Amsterdam an die Nordsee führenden Nordzeekanaal. Diesen befuhren wir bis zur Kilometertavel 10, um dort in den Zijkanaal C einzubiegen. Bei Spaarndam passierten wir eine Klappbrücke vor einer Schleuse, in der bereits einige Sportboote und eine schwimmende Arbeitsplatform wartete. Die Eigenheit dieser Schleuse besteht darin, dass die Brückenöffnung und das Schleusen je Schiff € 3.50 kostet. Zudem kann die Gebühr nur mit PIN bezahlt werden. Ein hilfsbereite Niederländerin bezahlte für unsere beiden Schiffe den Wegzoll, den wir ihr selbstverständlich zurück erstatteten. Hinten gingen die Schleusentore zu, vorne gingen sie auf, ich glaube nicht, dass wir nur einen Zentimeter Hub hinter uns gebracht haben. Dann näherten wir uns Haarlem. Dort besteht eine weitere Besonderheit darin, dass durchfahrende Schiffe eine Gebühr bezahlen müssen. Schiffe, die über Nacht in Haarlem anlegen und Liegegebühren bezahlen, müssen nichts entrichten.

Als wir die Schiffe schliesslich anlegten, die Plätze sind nicht im Überfluss vorhanden, präsentierte Kapitän Robert seine Crew.

Wir spazierten anschliessend noch durch die Stadt und genossen einen feinen Kaffee unter lauschigen Bäumen mit erfrischendem Wind. Gerade der letzte Routenabschnitt war sehr heiss gewesen.

Am Abend verwöhnten uns Liliane und Esther mit einem Original-Älplermagronen-Gericht, das uns sehr schmeckte. Dann gab’s auch noch ein Dessert mit frischen Früchten und einen wohltuenden „Gaffe“, wie wir das erfrischende Getränk im Berner Oberland zu nennen pflegen.

Morgen werden wir an einem Ruhetag Haarlem und / oder die Umgebung mit dem Fahrrad näher erkunden.

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