Gestern durften wir Liliane und ihre Schwester Esther begrüssen. Robert hatte sie am Flughafen abgeholt und zu unserem Hafen geführt. In der Nähe haben wir in einem kultigen Quartierrestaurant feinen Wels an einer exquisiten Senfsauce gegessen, die so fein war, dass wir einen Zuschlag wünschten. Das feine Abendessen konnten wir bei schönster Abendsonne und einem schönen Monastrell geniessen. Schliesslich gab es noch ein leckeres Dessert mit Kaffee. Liliane uns Esther haben das Abendessen bezahlt, wir danken auch an dieser Stelle bestens dafür.
Sie werden uns auf unserer Tour bis am 22. Juni 2023 begleiten und geniessen bis dahin Gastrecht auf der Highlander von Robert. Wir freuen uns, mit ihnen unsere Fahrt fortsetzen zu können und hoffen, dass diese Fahrt Beiden auch etwas Abwechslung bringt.
Wir starteten um ca. neun Uhr die Motoren und fuhren den Rest des Amsterdam-Rijnkanaal hinunter und bogen in das Hafenbecken von Amsterdam mit dem Central Bahnhof ein. Emsig waren auch die vielen Fähren bereits unterwegs und wir mussten links und rechts, vorne und hinten auf der Hut sein, weil es doch viel Verkehr gab.
Dann fuhren wir steuerbord in den Zijnkanaal ein und fuhren diesen hinunter. Bei der Wilhelminabrug gab es das einzige Schleusenmanöver des Tages. Da wir nicht unter der festen Brücke durchkommen, mussten wir die grosse Schleuse durchfahren.
Schliesslich erreichten wir nach kurzer Fahrt durch die Zaan die Spoordraibrug, über die normalerweise der Eisenbahnverkehr rollt. Die Drehbrücke hat im festen Teil eine Höhe von 3 m, weshalb wir auf die Öffnung der Drehbrücke angewiesen sind.
Wir fuhren weiter und erreichten bald die Windmühlen von Zaandam. Dort leben und arbeiten Niederländer in und mit den Windmühlen und zeigen staunenden Besuchern, was sich mit Windkraft alles bewegen lässt. Liliane und Esther errinnerten sich, diesen Ort vor ca. drei Jahren schon einmal bei einem Landausflug ab Amsterdam besucht zu haben, heute allerdings auf der Highlander vom Wasser aus.
Bei Oostknollendam bogen wir backbordseitig in die Maarkervaart ab. Diese verliessen wir bereits nach kurzer Zeit wiederum backbordseitig und befuhren die Enge Stierop. Bald erreichten wir das Alkmaardermeer. Der Wind war zwar ziemlich stark, wellenmässig war es aber erträglich. Wir verliessen den See und erreichten den Nordhollandsch Kanaal. Nun war es nicht mehr weit und wir erreichten Alkmaar. Robert legte mit seiner Highlander an der Vormeer an, ich mit der Taranaki an der Bierkade. Wir hatten die Hafenmeisterin nur auf der Combox erreicht, da kam sie aber auch schon angeradelt. Sie „verlegte“ die Taranaki in den Turfmarkt-Hafen, wobei zuerst noch die Klappbrücke geöffnet werden musste. Alles ging glatt, aber beim Strom hatten wir unsere Mühe. Robert fand den Anschluss etwas über der Wasserlinie unterhalb der Kade und ich konnte unser Schiff mit Elektrizität versorgen. Robert fand zwar seine Steckdosen auf Anhieb, doch wollten diese nicht funktionieren. Nachdem er bei der Hafenmeisterin Rat holte, konnte auch er Elektrizität beziehen. Eigenartigerweise genügt einstecken nicht, der Stecker muss auch noch gedreht werden.
Im Städchen gibt es viele Grachten. Anders als anderswo sind die Brücken sehr niedrig. Bei den Grachtenfahrten müssen sich die Passagiere ordentlich ducken, sonst verlieren sie ihren Skalp.
Weiter haben wir ein Holzhaus mit grüner Fassade entdeckt. Der historische Hintergrund dazu: Haus aus dem 16. Jahrhundert mit Holzfassade an der Zijdam.
Jedes Stockwerk der Holzfassade überragt das darunter liegende Stockwerk. Auf diese Weise wurde ein optimaler Schutz gegen Regenwasser realisiert.
Während der Belagerung von 1573 wurde das Haus durch ein spanisches Geschoss beschädigt. Wegen der Brandgefahr wurde der Bau von Holzfassaden in Alkmaar im 1639 verboten.
Nach einem Stadtbummel und einem Apéro auf der Taranaki überliessen wir die müden Schiffeler ihrem Schicksal.