Der empfehlenswerte Hafen von Arques, der von den Verantwortlichen familienfreundlich eingerichtet wird, ist zwar einfach, aber ruhig gelegen und wird von hilfsbereiten Leuten geführt. Ich kann ihn nur empfehlen.
Am gleichen Ort befindet sich das Schiffshebewerk Les Fontinettes (französisch Ascenseur des Fontinettes) nahe dem gleichnamigen Ortsteil von Arques in der Nähe von Saint-Omer im französischen Département Pas-de-Calais. Es verband den Fluss Aa mit dem Canal de Neuffossé über einen Höhenunterschied von 13 Meter.
Das in Frankreich einzigartige Schiffshebewerk sollte eine fünfstufige Schleusentreppe ersetzen. Es wurde von 1885 bis 1888 nach dem Vorbild des wenige Jahre zuvor fertiggestellten Schiffshebewerks Anderton in England erbaut und arbeitete nach dem gleichen hydraulischen Prinzip. Jedoch war es deutlich grösser ausgelegt, um die auf den französischen Kanälen eingesetzten standardisierten Lastkähne (Péniches der Freycinet-Klasse) befördern zu können. Das zu hebende Gesamtgewicht eines jeden Trogs betrug somit rund 800 Tonnen, fast das Dreifache von Anderton.
Bei Les Fontinettes hatte man bereits aus einigen der bei Anderton aufgetretenen Probleme gelernt. So wurden beispielsweise die Tröge nicht direkt ins Unterwasser abgesenkt, sondern in eine trockene Grube, die durch ein Hubtor vom Unterwasser abgetrennt war. Auf diese Weise kamen Kolben und Zylinder nicht direkt mit dem Kanalwasser in Berührung. Doch hatte man hier die Belastung der Fundamente unterschätzt, so dass diese sich unter der Last der Tröge langsam absenkten. Nach nur sechs Jahren Betrieb wurde deshalb eine Generalüberholung notwendig, während der man die noch vorhandene alte Schleusentreppe wieder in Betrieb nahm.
1967 ging in unmittelbarer Nähe die Schachtschleuse Écluse des Fontinettes in Betrieb; Hebewerk und Schleusentreppe wurden daraufhin endgültig stillgelegt. Das Schiffshebewerk ist als Museum nicht betriebsfähig erhalten und kann während der Sommersaison besichtigt werden.
Wir starteten und legten unmittelbar vor der Schleuse wieder an, weil wir einen Frachter vorbeifahren liessen. Dann ging’s aber zügig weiter.
Wir legten vor der Monsterschleuse Les Fontinettes noch kurz an, konnten dann aber nach der Ausfahrt eines Sportbootes selber einfahren. Die Schleuse verfügt über komfortable Schwimmpoller, die aber extrem quietschten.
Wir näherten uns schliesslich dem Zielort Béthune resp. Beuvry. Der Hafen von Béthune sieht zwar im Internet einladend aus, ist aber nur für Péniches reserviert. Die Zufahrt ist zudem wenig tief (1.30 m, teilweise etwas mehr).
So fuhren wir wieder aus dem Zufahrtskanal hinaus und strebten den Passantenhafen von Beuvry an. Brigitte hatte auf die Combox gesprochen und der Zuständige rief uns noch vor der Einfahrt zurück.
Am Beginn der Einfahrt führt eine Zugbrücke über den Zufahrtskanal und wir waren uns nicht sicher, ob die hoch genug sei. Steuerbordseitig sahen wir die Geleise der Bahn, die nicht steigen wollten, obschon wir uns immer mehr näherten. Schliesslich klappte es doch noch.
Der Hafenmeister erklärte uns, dass der Hafen gratis sei. Ob er ein Foto machen dürfe, das er gerne in Facebook publizieren möchte. Wir sagten zu. Es gibt einen kleinen Weg dem Hafen entlang und wir hatten das Gefühl, das ganze Dorf wolle die beiden Schiffe sehen, die es wagten, den Hafen zu besuchen. Diese Ansicht wurde am nächsten Tag durch Ereignisse noch bekräftigt.
Der Passantenhafen wurde von VNF unterstützt, um die Freizeitschifffahrt zu fördern. Er verfügt zwar über Strom, aber dafür sind die von VNF herausgegebenen Badges nötig.
Brigitta kochte sehr feine Omeletten mit einer genussreichen Füllung. Es schmeckte hervorragend. Dann zügelten wir in die Taranaki, wo wir dank des Generators das EM-Spiel Schweiz – Schottland mitverfolgen konnten. Alle Tore wurden durch Schweizer erzielt. Dabei gab es ein Eigentor und ein sehenswertes Tor von Shaqiri.