Heute war wieder eine etwas längere Tour geplant. Wir hatten die Absicht, den Jachthafen von Hattem anzufahren. Wir starteten deshalb kurz nach 9:00 Uhr in Deventer. Es hatte nicht viel Verkehr unterwegs. Das Wasser in der Issel war noch etwa 10 cm gestiegen und sie wurde immer breiter.

Es kam uns ein Passagierschiff bergwärts fahrend entgegen. Am Buch der Taranaki flattert übrigens die Flagge der Provinz Limburg. Es ist üblich, am Bug die Flagge der Provinz zu zeigen, aus der man herkommt. Weil das Schiff De Nassau die starke Strömung überwinden muss, haben die beiden Motoren ordentlich Wellen verursacht. Unsere Taranaki schaukelte noch mehrere hundert Meter unten kräftig. Beim Passagierschiff handelte sich um eines, mit dem die Passagiere einen Teil mitfahren, die übrigen Teile mit dem Fahrrad zurücklegen können, ganz im Gegensatz zu uns: Bei uns gibt es das eine oder das andere. Vor drei Minuten hat es in Nijmegen angelegt.

Schon bald überholte uns die Thurgau Saxonia. Sie hat vor 23 Minuten in Lemmer festgemacht.

Über weite Teile der heutigen Fahrt lenkte Kilian die Taranaki. Dabei machte er einen völlig entspannten Eindruck. So ist das richtig!

So in etwa sieht die Aussicht aus, die der Skipper im Aussensteuerstand geniesst.

Aber auch im Salon lässt sich während der Fahrt gut leben, oder Brigitte?

 

Zeitweise kommen grössere Cargo-Schiffe, die relativ langsam die Ijssel hochpflügen.

Dann staunten wir nicht schlecht: Es passierte Backbord eine St. Jozef-Vlet 1050 Salon. Wir winkten einander erfreut und intensiv zu. Sie ist mehr oder weniger baugleich mit unseren beiden Schiffen. Einzig ein Verdeck fehlt auf der Heckterasse.

Dann erreichten wir auch schon die Einfahrt zum Jachthafen Hattem. Diese liegt auf der Aussenseite einer Kurve und deshalb ist es bei der Strömung ratsam, die Einfahrt nicht direkt anzufahren. Deshalb machten wir etwas unterhalb der Einfahrt eine 180°-Wende und fuhren bergwärts in die Einfahrt.

Über Kanal 31 meldeten wir uns beim Hafenmeister. Der antwortete nicht sogleich, meldete sich aber kurze Zeit später. Wir konnten die Liegeplätze 71 und 72 direkt nebeneinander belegen.

Als wir gerade am Essen waren, fuhr ein Schiff mit französischer Flagge in den Hafen und am Bug hatte eine Schweizer Fahne und den Wimpel vom Schleusenverein.

Ich verliess den Mittagstisch, setzte meine Schleusenverein-Mütze auf und half dem Schiff Linna und seiner Besatzung beim Anlegen. Es gehört André Keller und Brigitta Gwerder. Ich fragte natürlich, ob sie auch nach Harderwijk fahren wollten. Sie bejahten das und erzählten, sie seien jetzt drei Wochen unterwegs und kämen von Strassbourg. Wir treffen sie deshalb wieder. Wenn sie nicht schon beim Schleusenverein wären, hätte ich ihnen einen Flyer gegeben und hätte Werbung für unseren Verein gemacht.

Nach einem feinen Mittagessen auf der Taranaki begaben wir uns ins nahe gelegenen Hansestädchen. Das Wetter wurde immer besser und so konnten wir bei Sonnenschein und blauem Himmel durchs Städchen spazieren.

Ilse hätte sich in diesen Läden sicher wohlgefühlt.

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