Gent – Temse

Am Sonntag sind Kilian und Simone bei uns eingetroffen. Wir freuten uns, sie an Bord willkommen heissen zu können.

Von unserem Liegeplatz aus konnten wir immer wieder tolles Hafenkino beobachten.

Da die Gezeiten für die Weiterfahrt über die Schelde etwas ungünstig waren, beschlossen wir, einen Tag länger in Gent zu bleiben. Das ermöglichte uns, die Krypta der St.-Babo-Kathedrale zu besuchen. Dort befindet sich der Genter Altar mit dem Lamm Gottes, einem Meisterwerk der Gebrüder Van Eyck.Mit einer Augmented Reality Brille kann die Geschichte des Altars über die Jahrhunderte nachvollzogen werden.

Am Morgen standen Brigitte und ich um 04:00 Uhr auf, weil vor der Abfahrt noch Morgenessen wollten. Wie geplant um 05:15 Uhr starteten wir den Motor und fuhren Richtung Sluis E1 Merelbeke. Rund eine Stunde später wollten wir schleusen, der Schleusenwart antwortete vorerst nicht. Beim dritten Anlauf klappte es und wir konnten talwärts schleusen. Der Hochwasserstand war bereits um rund 04:00 Uhr erreicht, die Schleusen wird aber erst ab 06:00 Uhr bedient.

Das abfliessende Wasser erlaubte uns, mit 14.8 km / Std. Richtung Temse zu fahren. Ein paar Kilometer nach Dendermonde spürten wir die nachlassende Unterstützung des abfliessenden Wassers, bis der Fluss mit der aufkommenden Flut uns auf 7.4 km / Std. verlangsamte.

Wir hatten aber nur noch eine kurze Strecke bis zum Hafen von Temse zurückzulegen. Wir kamen dort kurz nach dem Mittag an. Brigitte hatte den Hafenmeister voravisiert, so dass wir den Liegeplatz umgehend bezahlen konnten. Die Toiletten und Duschen befinden sich in einem Gebäude hinter dem Hafen im 1. Stock. Sie sind sehr sauber und gut eingerichtet. Eigentlich sollten sie über den gleichen Code, wie der Hafen zugänglich sein. Solange das Restaurant im 2. Stock offen war, gab das auch kein Problem. Aber später funktionierte der Code nicht. Wir konnten deshalb die Toiletten nicht benutzen. Der Hafenmeister hätte den Code umprogrammieren müssen, damit er mit demjenigen des Hafens übereinstimmt. Am Morgen konnten wir dieses Rätsel klären.

Der Hafen verfügt über Schwimmstege, was auch nötig ist. Die Differenz zwischen Hochwasser- und Niedrigwasserstand beträgt hier 3.8 m. Die Schelde sieht bei Niedrigwasser ganz schön leer aus. Es gibt aber eine garantierte Wasserstrasse, die wo nötig mit grünen und roten Tonnen markiert ist. Deshalb ist sie auch bei Niedrigwasser für Frachter schiffbar.

Print Friendly, PDF & Email