Gestern regnete es mehr oder weniger den ganzen Tag, teilweise heftig. Wir beschlossen kurzfristig, einen Tag länger zu bleiben und besuchten dafür ’s-Hertogenbosch. Dort hat es uns sehr gut gefallen, wir wurden aber auch dort mehrmals verregnet. Aus am Abend regnete es zeitweise, ich konnte aber mindestens die Taranaki ohne Regen fotografieren.

Heute morgen verliessen wir Heusden um ca. 8:30 Uhr. Beim Ablegen regnete es zwar nicht, dafür ging ein starker Wind. Um aus der Box herausfahren zu können, musste ich das Ruder nach steuerbord ausrichten, damit ich gerade aus der Box herausfahren konnte.

Dann fing es an zu schütten (regnen ist ein zu schwacher Ausdruck für das, was schliesslich vom Himmel fiel). Zudem blies zeitweise ein starker Wind. Nach einiger Zeit zeigte sich blauer Himmel und der Regen hörte auf.

Nach etwa 14 km erreichten wir die Wilhelminasluis in Andel. Es ist eine Hochwasserschutzschleuse, der Hub ist nur gering. Wir konnten nach der Anmeldung sofort einfahren und wurden dann auch unverzüglich geschleust.

Die afgedamde Maas hat eine Nordwest-Ausrichtung und genau aus dieser Richtung blies der Wind mit 50 bis 60 km / Std. Die Wellen schlugen gegen den Bug und das Wasser verstäubte in tausende kleinster Wassertröpfchen. Auf der Waal wurden die Wellen noch grösser, eine Niederländerin, die wir später vor dem Stadthaven von Dordrecht beim Warten an unsere Bordseite nahmen, meinte, dass der Wind und die Wellen schlimmer gewesen seien, als seinerzeit auf dem Isselmeer.

Schliesslich erreichten wir nach einigen Kilometern, die wir mit hohen Wellen und teilweise rollend überwunden hatten, erreichten wir die Verzweigung der Waal. Wir fuhren den rechten Arm, der nach Rotterdam führt und ab der Verzweigung Beneden Merwede heisst.

Der Rhein wechsel also mehrmals seinen Namen. Eigentlich müsste er „Aare“ heissen, weil die Aare bei der Einmündung in den Rhein die längere Strecke zurückgelegt hat, als der Rhein. Wir sind aber mal nicht so kleinlich.

Kurz vor Dordrecht wurde wieder einmal der Strassenverkehr angehalten, damit ein Cargo-Containerschiff passieren konnte. Schon eindrücklich, diese Dimensionen auf dem Wasser, die da tagtäglich bewegt werden.

Wir näherten uns Dordrecht und dem dort liegenden Knotenpunkt: Hier fliessen die alte Maas, die Nord- und die Untere Merwede zusammen. Mit Tausenden von vorbeifahrenden Schiffen pro Jahr sind die drei Flüsse der verkehrsreichste Knotenpunkt der europäischen Schifffahrt.

Nachdem wir den Hafen der „Koninklijke Dordrechtsche Roei- & Zeil Vereeniging“ erreicht hatten, mussten wir vor der Brückenöffnung noch warten, weil die Öffnung nur alle halbe Stunden erfolgt. Wir konnten schliesslich in der Box 78 anlegen, die uns der Hafenmeister angewiesen hatte.

Der Hafen ist sehr schön gelegen und verfügt über eine gute Infrastruktur.

Nach dem Anlegen wurde es wieder nass, der Regen setzte ein. Ein Blick auf den Regenradar zeigte, dass wir unseren Stadtbummel trotzdem noch unternehmen können.

In einer Gasse entdeckten wir gar eine Pergola mit schönen Trauben.

Der Rundgang ist themenbasiert und wir konnten einige sehr schöne Gebäude und Plätze besichtigen. Dordrecht ist die älteste Stadt der Niederlande und war lange Zeit führendes Zentrum der Niederlande. Zudem gibt es einen Hafen mit Zeugen vergangener Zeiten, wie dieses toll restaurierte Dampfschiff oder der Hebekran, mit dem Schiffe teilweise aus dem Wasser gehoben und repariert werden konnten (z.B. eine Welle, eine Schiffsschraube, ein Ruder usw.).

Unterwegs fanden wir weitere Hingucker, wie diese antike Bank oder einen weiteren Hafen just neben der Kirche.

Bei einem Nachtessen vom Skipper und einem Glas Wein liessen wir den Tag ausklingen.

 

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