Die Landschaft ist einzigartig: Das Fahrwasser wird durch kleine Inseln zwar etwas enger, die Fahrt zur Weser-Schleuse war dadurch abwechslungsreich.

Vor der Schleuse, die zum Mittelland-Kanal hinauf führt, konnten wir noch das imposante Äquadukt bewundern, die den Mittelland-Kanal über die Weser führt.

Wir mussten dann noch etwas warten, ein Sportboot fuhr talwärts.

Dann konnten wir auch in die imposante Schleusenkammer einfahren. Auf der Backbord-Seite hatte es Schwimm-Poller, zudem wird die Schleusenkammer von unten her gefüllt, was das Schleusen sehr angenehm gestaltet.

Um dem Mittelland-Kanal nicht zuviel Wasser zu entziehen, gibt es neben der Schleuse Ausgleichsbecken (in Deutschland Sparbecken genannt), die bis auf eine kleine Restmenge für das Entleeren resp. Befüllen der Schleusenkammern verwendet werden.

Oben angekommen präsentiert sich ein grosses Becken, das 13.3 Meter über dem Umland liegt. Einfach umwerfend.

Der Mittelland-Kanal wird von vielen Frachtschiffen als Ost-West-Verbindung (oder umgekehrt) benutzt. Einige Schiffe sind schneller unterwegs, als wir, andere langsamer. Wir konnten einen schwer beladenes Schiff überholen, nachdem Peter Morgenthaler einem überholenden Cargo den Vorrang anbot. So geht das unter rücksichtsvollen Kapitänen. Zum Überholen mussten wir dann schon auf die Tube drücken, kam uns doch schon kurz nachher ein Frachtschiff entgegen. Für zwei kreuzende Frachter und zusätzliche Sportboote ist der Kanal dann doch zu eng. Und wieviel Wasser bewegt wird, lässt sich am Schnappschuss mit der Freya erahnen.

Auch die Foto nach der Vorbeifahrt zeigt, welche Kräfte das Wasser bewegen.

Unterwegs gab es doch einige Sportboote, aber weit weniger, als auf den Gewässern der Niederlande.

Bei Lohnde gibt es eine Bunkerstation, bei der wir auftanken wollten. Ein Frachter war bereits am Festmachen, so dass wir etwas warten mussten. Kein Problem: Für Cargo-Schiffer bedeuten Wartezeiten Geld, für uns ist das eine Verschnaufpause und ein grosses Dankeschön an die Zunft der Berufsschiffer, dass wir ihre Wasserstrasse mit benutzen dürfen.

Schliesslich konnten wir Diesel bunkern, den es zu einem erstaunlich günstigen Preis gab. Da Sportboote im Verhältnis nur kleine Mengen Diesel beziehen, gibt es immer weniger Bunkerstationen. Diese werden meist nur noch in Kombination mit Sportboothäfen betrieben. Die Preise dort sind dann entsprechend höher (€ 1.63 gebenüber € 2.12 imHafen Hannover, wobei letzterer GTL-Diesel war).

Wir tauchten dann schliesslich im Hafen Marine Kameradschaft Hannover auf, wo uns unsere Freunde bereits erwarteten und wiederum in die Box halfen. Sie selber mussten die Zattera und die Linna am Längssteg ausserhalb des eigentlichen Hafengeländes festmachen.

Mit unserer Ankunft war der Hafen voll ausgebucht.

Das Abendessen genossen wir im Hafenrestaurant auf einem Schiff. Es war einfach köstlich und der Primitivo hätte bei der Blinddegustation auch unserem Kilian bestens gemundet.