Logbuch-Eintrag der „Ile Flottante“ – Etappe nach Lüttich
Ursprünglich war der Startschuss für unsere heutige Etappe auf 09:00 Uhr angesetzt – alle hochmotiviert, voller Tatendrang und mit glänzenden Augen am Steg. Doch Kapitän Peter hatte ein Einsehen mit der Mannschaft und verordnete, angesichts der „weiten Reise“ nach Lüttich, eine Startverschiebung auf 10:00 Uhr. Eine weise Entscheidung: ausgeruht und bei bestem Sonnenschein machten wir uns pünktlich und in lockerer Reihenfolge auf den Weg.
Schon nach flotten 4,5 Kilometern bergauf erreichten wir um 10:50 Uhr die Schleusenanlage von Lanaye mit ihren vier mächtigen Kammern. Andreas übernahm die Anmeldung mit souveräner Sprachgewandtheit auf Französisch. Just in dem Moment, als ein Frachter talwärts Kammer 3 (Länge 136 m, Breite 16 m, Fallhöhe 13,65 m) verliess, durften wir direkt einfahren – ohne Wartezeit, wie es sich gehört.
Oben angekommen, setzten wir unseren Kurs auf dem Canal Albert fort. Der Weg nach Lüttich führt durch ein industriell geprägtes Tal – links und rechts säumen gewaltige Bauten das Ufer, stumme Zeugen vergangener und aktueller Wirtschaftskraft.
Bei Coronmeuse grüsste uns die monumentale Statue von König Albert I., errichtet 1939 zur Einweihung des Kanals und zu Ehren des kurz zuvor verstorbenen Monarchen.
Kurz darauf war es soweit: Wir erreichten das Zentrum von Lüttich. Nach dem Passieren der „Grande Poste“ und dem Universitäts-Aquarium näherten sich die ersten Boote gegen 13:15 Uhr der Kennedy-Brücke – und fuhren in den „Port des Yachts de Liège“ ein.
Bereits um 13:30 Uhr waren alle acht Boote vertäut, und um 13:45 trafen sich alle Crews zur kurzen „Lagebesprechung“ bei der „Rina Blue“.
Danach hiess es: Landgang – freie Erkundung in Lüttich!
Autor: Paul Hasler, Skipper der Ile Flottante (mit KI geschrieben)
Ergänzung Andreas
Bei der Einfahrt in den Hafen von Liège erkannte ich schon von weitem eine bekannte Silhouette. Aber seht selbst:
Die Capitainerie ist zwar technisch, aber personell nicht gerade auf dem neusten Stand. Der Fachkräftemangel machte sich auch hier bemerkbar, obschon das Büro mit zwei Personen gut dotiert war.
Alle bisher noch nicht registrierten Schiffe mussten ein Anmeldeformular ausfüllen, das dann der Mitarbeiter abtippte (mit zahlreichen Fehlern). Die Schiffe musste ich einzeln bezahlen. Das ganze Prozedere kann dauern, wie Brigitte jeweils zu sagen pflegt. Ich könnte da ein paar organisatorische Verbesserungen beisteuern, aber ich bin ja nicht mehr im Dienst …
Logbucheintrag von Peter Suter
(Doppelspurigkeiten kommen eben manchmal auch im schleusenverein.ch vor, aber höchst selten)
Von Trecht nach Lüttich – eine Fahrt zwischen Donner, Sonne und Industriecharme
Im Hafen von Trecht42 liegt eine eigentümliche Stille in der Luft – als wolle das nächtliche Gewitter nur beweisen, wie friedlich eine Nacht trotz Donner und Blitz sein kann. In unseren Kojen geschlafen wie auf Wolken, werden wir am Morgen vom Sonnenlicht geweckt, das sich golden über die Masten legt. Auf dem Steg herrscht geschäftiges Treiben: Fender werden vertäut, Leinen gelöst, Motoren brummen auf – es ist Abfahrt angesagt.
Wie an einer Perlenschnur reiht sich unsere Flotte auf der Maas auf. Acht Sportboote, bereit zur Fahrt „zu Berg“. Angeführt von der Taranaki, unserem Flaggschiff, geht’s in Richtung Schleuse Lanaye. Dort staunt der Schleusenwärter nicht schlecht, als er unsere Anfrage hört: „Acht Sportboote?!“ fragt er ungläubig nach. Doch nach dem Ausfahren eines mächtigen Frachtschiffs öffnet sich Schleuse Nummer Drei für uns, und wir machen unsere Boote an den Schwimmpollern fest – die übrigens tadellos funktionieren.
Oben angekommen, gleiten wir auf dem Albertkanal südwärts. Links und rechts säumen Industrieanlagen das Ufer – manche noch in Betrieb, andere längst vom Rost gezeichnet. Wir passieren eine bunte Armada alternativer Boote, festgemacht wie schwimmende Kunstwerke, Relikte aus einer anderen Zeit. Und gegenüber: Der einzige Leuchtturm im belgischen Binnenland, davor die Statue von König Albert I. – ein maritimer Gruss mitten im Landesinneren.
Lüttich naht. Schon bald tauchen wir ein in das urbane Labyrinth der Stadt, durchfahren Brücke um Brücke, während Berufsschiffer sich laut hupend einen Weg an uns vorbeibahnen. Dann endlich erreichen wir den „Port de Plaisance Liège“. Alle acht Boote finden einen Platz. Die Leinen sind fest, der Ankertrunk ist eingeschenkt – ein Moment kollektiver Zufriedenheit. Danach zerstreuen sich die Crews in alle Himmelsrichtungen, auf Entdeckungstour durch die Stadt.
Lüttich – die stolze Metropole an der Maas. Einst Hochburg der Schwerindustrie, heute ein kulturelles Kleinod mit mittelalterlichem Herz. Die romanische Stiftskirche St. Bartholomäus, das Grand-Curtius-Museum mit seinen archäologischen Schätzen und das ehrwürdige Opernhaus, das seit 1820 den Taktstock schwingt – hier verschmelzen Geschichte und Gegenwart zu einem spannenden Mosaik.
Und während die Sonne langsam über den Dächern der Stadt versinkt, schimmert das Wasser der Maas golden – ein perfekter Abschluss für einen erlebnisreichen Tag.
Auch hier hatte KI noch etwas die Finger im Spiel, ist ja schon fast eine Seuche.