Vorgestern hatten wir ein Waschtag eingeschaltet. Gestern morgen wollten Robert und ich tanken. Ich schaffte das, aber Robert konnte seine Maschine nicht starten. Er vermutete die Panne in der Starterbatterie. Er rief einen Servicemann an und dieser versprach, noch am gleichen Tag eine neue vorbeizubringen. Deshalb schalteten wir einen weiteren Rasttag ein und haben eine wunderschöne Rundtour mit dem Fahrrad gemacht. Brigitte hat die Tour ausgesucht. Wir fuhren entlang der Vecht bis nach Weesp, durch Dämme mitten durch unberührte Naturschutzreservate, durch Wälder und Wiesen, kurzum das Beste, was wir bisher gemacht hatten. Es war ausgesprochen abwechslungsreich und das schöne Wetter machte das Erlebnis komplett.
Heute morgen konnte Robert mit neuer Starterbatterie tanken und um 9:00 Uhr fuhren wir los Richtung Amsterdam. Zuerst querten wir das Ijmeer, fuhren dann den Sportbootkanal Richtung Muiden. Wir kämpften etwas mit den Wellen, unser Schiff rollte von einer Seite zur andern. Besonders vor der Einfahrt zum Kanal nach Muiden schaukelte unser Schiff ganz schön hin und her.
In Muiden gibt eine sehr schöne Schleuse. Sie ist 49 m lang, 6.5 m breit und wenn man talwärts geschleust hat, macht eine Drehbrücke die Fahrt frei. Wir waren die beiden letzten zwei Boote in der bereits gut gefüllten Schleuse. Der Schleusenwart winkte uns noch hinein, sonst hätten wir gewartet, weil wir nicht genau wussten, welches der Schleusentoren geschlossen werden würde.
In diesem Jahr jährt sich der Bau des Groote Zeesluis in Muiden zum 350. Mal. Das war im Jahr 1673. In all diesen Jahrhunderten hat diese ikonische Schleuse das Land vor Hochwasser aus dem IJmeer (früher Zuiderzee) geschützt. Seit 2005 ist die Schleuse ein nationales Denkmal.
Tauchen wir doch bei dieser Gelegenheit etwas in die Geschichte des malerischen Städchens Muiden ein:
Die Fahrt durch die Vecht und anschliessend durch das Städtchen Weesp ist mit den drei Klappbrücken ein sehr schöner Törnabschnitt.
Dann bogen wir in den Amsterdam – Rijnkanaal ein, welcher schliesslich zum Ziel unserer Reise führte. Ein kleiner Hafen, etwas ausserhalb der Stadt, war unser Ziel und bot uns Gastrecht.
Am Nachmittag besuchten wir Amsterdam. Nach einem Spaziergang durch die Stadt tranken wir beim Central Bahnhof ein Bier und genossen einen feinen Moselwein, den uns Robert spendierte. Am Abend gab’s Spaghetti mit einer rassigen Sauce.