Törns 2025
Dieses Jahr haben wir insgesamt zwei grössere Törns vor uns. Der erste wird uns in einem ersten Teil nach Blokzijl führen, wo wir mit Freunden des schleusenverein.ch zusammentreffen, zum sogenannten Treffen der Hollandfahrer. Im zweiten Teil werden wir mit Peter und Elisabeth Morgenthaler, André Keller und Brigitta Gwerder nach Hamburg fahren.
Im Herbst werden wir dann mit dem schleusenverein.ch in Belgien die Hebewerke besuchen. Wir sind gespannt und freuen uns auf unsere Abenteuer.
Gelassenheit ist eine Tugend
Wir hatten geplant, unsere Tour am Samstag, 26. April 2025 zu starten. Wir hatten diverse Arbeiten am Schiff in Auftrag gegeben, welche von Schuller Erwin und seiner Crew fristgerecht erledigt wurden. Auf der Hinfahrt war auf einmal Erwin Schuller am Telefon und fragte uns, wann wir in Maasbracht ankämen. Das hatte er noch nie gefragt, er klärte uns aber sogleich auf: Der Feinfilter hatte auf ihrer Probefahrt geleckt. Trotz einem neuen Deckel leckte er noch immer. Da entdeckten sie im Gehäuse einen feinen Spalt, aus dem immer noch Wasser tropfte. Da ein Ersatzteil nicht mehr erhältlich ist, wurde der Filter kurz geschlossen. Heute haben alle Schiffe nur einen Filter und wenn ich den Seewasserfilter regelmässig kontrolliere, geht das gut.
Die Probefahrt am Freitag verlief problemlos und wir waren guten Mutes, wie geplant starten zu können. Da gab es aber ein paar kleine Details: Am Morgen war es jeweils richtig kalt und so probierten wir unsere Heizung aus. Leider blieb es beim Versuch und ohne die Heizung wollten wir nicht losfahren. Dann hatte ich beim Montieren der Wimpel den Masten abgelegt und dabei nicht gesehen, dass das Kabel kürzer war, als in früheren Jahren. Dabei riss ich das Kabel für das Ankerlicht heraus, konnte es aber nicht mehr selber reparieren. Rick Graus von Boatequipment musste einen neuen Stecker installieren.
Als die neue Heizung nicht lief, dachte ich, die Batterie würde nicht aufgeladen. Ich stellte den Schalter um und leider wurden erst dann die Batterien nicht mehr aufgeladen. Die Heizung zieht am Anfang recht viel Strom und so war es bald einmal unmöglich, diese noch zu starten. Zudem hatte der Dampfabzug wegen einer defekten Sicherung gestreikt. Das hat Erwin Schuller am Dienstag alles in Ordnung gebracht.
Rick brachte gestern auch die Heizung wieder auf Vordermann. Zusätzlich zur geladenen Batterie musste er die Dieselpumpe neu ausrichten, damit sie Diesel und nicht nur blosse Luft in die Heizung pumpen kann. Schliesslich hatte Rick für die Scheibenwischer eine grossartige Idee: Diese hatten wegen den etwas ausgeleierten und korrodierten Steckern mehr schlecht als recht funktioniert. Dank etwas Alufolie funktionieren die Kontakte wieder einwandfrei. Manchmal helfen eben Hausmittelchen weiter.
Das einzige Problem, mit dem wir auf unserem Törn leben, ist ein defekter Raymarine Transceiver. Der verantwortliche Retailer sagte uns, vermutlich sei das Gerät defekt. Er werde es ersetzen, habe aber diese Woche keine Zeit. So einigten wir uns, dass wir ihn eine Woche vor der Rückkehr in Wessem anrufen und mit ihm einen Reparaturtermin vereinbaren. Das gehe noch auf Garantie, Glück gehabt!
Wir starteten den Motor um 09:30 Uhr und fuhren bei Sonnenschein und angenehmen Temparaturen los.
Es war wenig Verkehr und wir konnten auf der ganzen Strecke praktisch sofort schleusen.
Unterwegs trafen wir die unter Schweizer Flagge segelnde SK206, die aber in Deutschland registriert ist. Dies „Flaggenänderung“ könnte teuer werden, wenn das jemand feststellt.
Im Stadthaven Venlo hatte es wenig Betrieb, nur wenige Sportboote hatten angelegt. Offenbar werden der Anlegesteg verlängert, was zusätzlichen Schiffen zu gute kommen wird. Weiter fehlen unseres Erachtens immer noch Duschen und Toiletten.
Bei Grabungsarbeiten haben Archäologen herausgefunden, dass der Ort etwa im Jahre 19 v. Chr. entstand und ein Logistikstandort der Römer war. Bei den Grabungsarbeiten wurden zahlreiche Gegenstände gefunden, unter anderem Keramik, Fragmente eines Bronzehelmes aus der Zeit Augustus sowie Glasperlen und 170 römische Münzen, darunter keltische Avaucia-Münzen. Diese lassen das Alter von Venlo genau bestimmen.
Wir kamen gut voran und legten um 14:36 Uhr nach 39 km Fahrt in einem unserer Lieblingshäfen an: Im WSV de Maas in Venlo (Sehr gut gepflegt und günstig).