Gestern schalteten wir einen Ruhetag ein (für die einen), einen Tag zum Lädele (für andere) und einen Tag zum Velofahren (für die Übrigbleibenden). Damit kamen alle auf ihre Rechnung.
Am Abend entschieden wir spontan essen zu gehen. Das ganze Städtchen war auf den Beinen und einen Tisch im Freien zu reservieren ein Ding der Unmöglichkeit. So spazierten wir durch die Gassen und landeten schliesslich bei De Fransman, De Fonduespecialist in Alkmaar. Warum nicht, so dachten wir, schliesslich haben die Niederländer berühmte Käse und es mag wohl ein bischen anders sein, als in der Schweiz.
Die Karte sah zwei Varianten vor: Eine vegetarische mit Gemüse und Früchten, die andere mit Fleisch und Tapas. Das sind doch schon mal Unterschiede zur Schweiz.
Was dann auf den Tisch kam, war alles andere als gewohnt. Liliane, Esther und Brigitte sorgten dafür, dass der Käse nicht anbrannte und wir machten schnell ein Foto. Es war wirklich gut, auch wenn das Fleisch zum Fondue etwas gewöhnungsbedürftig war.
Nun denn, wir wollten die Reise nach Den Helder gestärkt in Angriff nehmen. Nach einer gut durchschlafenen Nacht, einem feinen Morgenessen und dem obligaten Kaffee waren wir bereit, um ca. 9 Uhr den Törn in Angriff zu nehmen. Der Hafenmeister, den Brigitte anrief, öffnete die Klappbrücke zum Turfmarkthaven wie versprochen nach 5 Minuten und so konnten wir und Robert mit seiner Highlander die Reise starten. Bei der ersten Brücke passierten wir dank der abgelegten Masten noch problemlos. Die zweite war eine Schwenkbrücke für Radfahrer, die in zwei Teilen geschwenkt wurde. Dann kam die Eisenbahnbrücke, wo wir wegen dem Fahrplan ca. 20 Minuten warten mussten.
Dann fuhren wir durch schöne Landschaften, vorbei an vielen Wasservögeln mit ihren Jungmannschaften (jetzt weiss ich gar nicht, ob es auch Jungfrauschaften gibt), item, wir kamen recht gut voran. Viele der Brücken öffneten wie von Geisterhand selber ihre Pforten, bis auf eine … die Sint Maartensvlotbrug. Ich funkte auf VHF-Kanal 20 die Brückenverantwortlichen zweimal an, ohne eine Antwort zu erhalten. Nach einiger Zeit entdeckte ich einen Meldeknopf, der betätigt werden kann. Nach einigen Minuten fuhr ich mit der Taranaki an die Stelle, wo Brigitte den Knopf drücken konnte. Sofort meldete sich eine automatisierte Sprachnachricht, dass der Knopf gedrückt und man sich anschliessend gedulden soll. Wir geduldeten uns, dann platzte auch dem niederländischen Schiff aus dem Konvoi der Kragen. Er funkte ebenfalls zweimal über den Kanal 20 die Brückenverantwortlichen an. Nichts geschah.Wir versuchten es noch einmal mit dem schwarzen Knopf und siehe da, die Brücke begann sich zu öffnen.
Es war sehr heiss und Esther und Liliane badeten in der Sonne. Doch dann wurde es ihnen auch dort zu heiss und sie verzogen sich ins Schiffsinnere der Highlander.
Der Rest der Reise verlief problemlos.
Die noch zu passierende Eisenbahnbrücke bei Den Helder erforderte nochmals eine Wartezeit von ca. 20 Minuten. Nachdem wir auch diese Passage geschafft hatten, fuhren wir den ausgewählten Hafen Marine Watersport Vereniging an. Wie erwartet resp. gewünscht konnten wir an zwei Passanten-Anlegestellen steuerbordseitig anlegen.
Nach einem kleinen Apéro, der vor allem dem Durstlöschen galt, spazierten wir zur Ländte, wo das Fährschiff zur Insel Texel losfährt. Die wollen wir morgen besuchen.
Dabei entdeckten wir die Marinebasis von Den Helder. Sie ist ein Niederländischer Marinestützpunkt der Koninklijke Marine. Mit Beschluss aus dem Jahre 1947 wurde der Nieuwe Haven errichtet und seit 1954 ist er Hauptstützpunkt der Koninklijke Marine.
Der Bummel und das heisse Sommerwetter erforderte erneut eine Erfrischunng.