Wir haben einige Tage in DIntelmond verbracht, wo uns der Hafen sehr gut gefallen hat und von wo aus wir einige Fahrradausflüge machen konnten.
So besuchten wir Willemstad und selbstverständlich dort den Stadthaven. Er liegt sehr schön, hat aber wenig Plätze und die vertäuten Schiffe erinnerten etwas an die Côte-d’Azure. Auch die Restaurant unmittelbar hinter dem Hafen vermittelten dieses Flair, einfach in einem viel überschaubareren Rahmen.
Dann radelten wir bis zum Dive spot Anna-Jacobapolder, wo wir mit einem stillgelegten und zu einer Fähre umfunktionierten Fischerboot nach Bruinesse segelten. Es windete sehr stark und wir beschlossen – nicht zuletzt aufgrund der Empfehlung eines älteren Matrosen – den gleichen Weg zurückzufahren. Auf der ursprünglichen Route wären wir stark dem Gegenwind ausgesetzt gewesen und hätten dabei etwa 40 km zurücklegen müssen.
Auf der Rückfahrt machten wir bei der Beneden Sas einen Trinkhalt. Das Restaurant mit Gartenanstoss liegt unmittelbar neben der Schleuse und dem Personen- resp. Fahrradsteg. Im Gegensatz zu üblichen Schleusen und damit verbundenen Brücken ist die Schleuse hier immer offen und die Brücke muss über einen Knopf bestellt werden. Auf Schienen wird sie herangeführt und überspannt dann den Kanal.
Am nächsten Tag fuhren wir bei sehr heissem Wetter weitere gut 40 km nach Ooltgensplaat. Der Ort wirkte wie ausgestorben, wir vermuteten, dass das mit dem Formel-1-Grand-Prix von Italien zusammen hing. Dieser fand in Monza statt und der Verstappen – die Hoffnung aller Niederländer – zwang sie vor den Fernseher.
Der Ausflug war mindestens eine sportliche Betätigung, der kleine Hafen im Ort war voller Wasserlinsen und die darin festgezurrten Schiffe hatten – bis auf wenige Ausnahmen – auch schon bessere Tage gesehen.
Nach einem Waschtag fuhren wir noch nach Bergen op Zoom. Die Fahrräder hatten wir an der Bushhaltestelle in Dinteloord abgestellt. Mit dem Bus überwanden wir die Strecke bequem und in kürzester Zeit.
Im Ort hatten wir einige Sehenswürdigkeiten angeschaut und im Park einen Zirkus entdeckt. Die Zirkuswärter liessen Kamele und Dromedare weiden und führten gerade Watussi Rinder auf eine Weide nebenan. Die riesigen Hörner waren gewaltig.
Das Grand Hotel de Draak ist das älteste Hotel in den Niederlanden, das heute noch als Hotel benutzt wird. Es stammt aus dem Jahr 1397.
Heute fuhren wir um halb zehn Uhr los. Wir verliessen den Jachthaven Waterkant den wir sehr schätzten und in dem wir uns sehr wohl gefühlt hatten. Wir fuhren wieder die Dintel zurück.
Der Bagger, der die Fahrrinne ausbaggerte, war einige hundert Meter weiter. Unglaublich, wieviel Aufwand betrieben werden muss, um die Binnengewässer in den Niederlanden schiffbar zu halten.
Vor der Eisenbahn-Drehbrücke bei Sint Hoeven mussten wir zuerst vier Züge passieren lassen. Nach gut einer Viertelstunde konnten wir passieren.
Schliesslich bogen wir wiederum in den Markkanaal ein. Auch diese Schleusentore wurden uns buchstäblich vor der Nase zugemacht, einige hundert Meter weiter vorne hätten wir noch einfahren können. Es dauerte aber nicht lange – der Hub beträgt nur etwa 80 cm – konnten wir ebenfalls bergwärts schleusen.
Nach der Schleuse fuhren wir durch Donge. Der Fluss wird auf der Waterkaart mit einer Fahrrinne von 1 m 70 cm angegeben. Tatsächlich ist er aber tiefer, weil dort auch Frachter fahren. Einzig die beiden letzten Brücken vor unserem Zielhafen sind zu niedrig, dort können keine Frachter durchfahren.
Brigitte rief den Hafenmeister vom Watersportvereniging „Geertruidenberg“ an. Wir machten am Passantensteg fest und der Hafenmeister wies uns einen Kopfsteg zu, wo wir mit der Taranaki anlegten.
Dann schauten wir uns noch das Städtchen Geertruidenberg an. Es wir am Rand dominiert von Industrie samt stillgelegtem Kühlturm eines Kohlekraftwerks. Das Kraftwerk ist noch in Betrieb, wird aber alternativ gekühlt.
Nach kleinen Einkäufen sind wir zurück auf dem Schiff und ich freue mich auf ein feines Risotto.