So planen wir unsere Touren mit der App Waterkaart (hier die Version für MS Windows). Wir setzen den Startpunkt (aktueller GPS-Standort) und gehen zum Zielort, wo uns die Häfen angezeigt werden. Wir wählen den gewünschten Hafen und schon ist Waterkaart in der Lage, die Tour zu planen. Dabei wird die Durchfahrtshöhe (Höhe des Schiffes mit [5.90 m] und ohne Mast [3.40 m]) sowie der Tiefgang von 1.10 m berücksichtigt. Die Route berücksichtigt zudem die kürzest mögliche Distanz. Wenn wir mal einen zusätzlichen Umweg fahren wollen, z.B. durch einen schönen Ort, dann setzen wir einen entsprechenden Zwischenstopp.
Beim Starten der Tour fährt die App das Schiff auf der Karte mit. Wir sehen immer, wo wir uns befinden und haben zudem alle Hinweise zu anstehenden Objekten griffbereit (z.B. Schleuse mit Funk-Kanal, Breite und Tiefe der Schleuse). Wenn es Arbeiten im Wasser gibt oder sonstige Gefahren zu berücksichtigen sind, auch die sehen wir tagesaktuell.
Heute fuhren wir um 9:47 Uhr in Eastermar los. Das Wetter war leicht bewölkt, der Wind war etwas weniger stark als gestern. Die Temperaturen waren angenehm, aber das kann sich ja schnell ändern.
Wir durchquerten das Burgumer Mar und schwenkten in den Prinses Margrietkanaal.
Der wird auch von Frachtschiffen befahren und verfügt deshalb über eine angenehme Breite und Tiefe.
Unterwegs wurden wir wieder einmal von den Niederländischen Streitkräften eskortiert.
Aber dass sie gleich in Kompaniestärke anrücken, das wäre nun wirklich nicht nötig gewesen.
Bei der Gaarkeukensluis hatten wir Glück: Wir konnten gleichzeitig mit zwei Frachtern und einem Bunkerboot (Schiff, von dem in Fahrt Diesel bezogen werden kann) schleusen.
Vor der Schleuse wurde es sehr windig und ziemlich kalt. Ich zog meine warme Windstopper-Jacke an, sonst hätten meine Zähne in einem Stakkato geklappert.
Nach der Schleuse schien wieder die Sonne, der Wind liess etwas nach und es wurde wieder wärmer.
Schliesslich näherten wir uns der Dorkwerdersluis, über die wir Steuerbord den Kanal verliessen. Die Schleuse forderte uns, weil wir bergwärts schleusten und unsere Taue, die rund um den Schiffsrumpf angebracht sind, nicht an den Algen verdrecken wollten. Es hatte in gewissen Abständen Holzbalken mit Gummipuffern. Zwischen diesen Balken gab es Hohlräume bis zur Ziegelsteinmauer und wir versuchten, die Fender so zu positionieren, dass sie auf die Höhe der Balken kamen und damit die Taue entlang unseres Schiffes geschützt sind. War gar nicht so einfach, weil das einfliessende Wasser unsere Taranaki doch ziemlich hin und her tanzen liess.
Auf dem kurzen Kanal zum Jachthaven Reitdiep in Groningen passierten wir vorsichtig ein Arbeitsschiff, das den Kanal ausbaggerte. Auf dem Kanal waren auch Ruderboote (4-er) unterwegs, wovon einer freundlicherweise wartete, so dass wir passieren konnten.
Dann ging es nochmals scharf ums Eck, bevor wir durch einigermassen enge Kanäle in den Hafen einfuhren.
Dort herrschte ziemlich starker Wind, aber mit Hilfe von Peter Morgenthaler konnten wir unsere Taranaki auch ohne Heckstrahlruder um 14:29 Uhr sicher anlegen. Viel Platz gibt es nicht, zwischen der Zattera und der Taranaki. Aber dank der Fender ging alles glatt.
Vor dem Hafenbüro trafen wir noch ein paar Jungs, die mit ihrer Vespa ein Wheely darboten. Ich wollte das fotografieren und sein Kollege hupte ihn zurück. Die Fotos könnt ihr hier sehen und ich versprach, sie ihnen noch zukommen zu lassen.
Schliesslich trafen wir das inzwischen verkaufte Schiff RIA von Urs und Dominique Saurenmann im Hafen am Steg.
Um sechs Uhr trafen wir uns, um im Hafen chinesisch essen zu gehen. Es war gut und es gab für alle etwas. Sehr zu empfehlen sind die Gerichte, die auf dem Wok bereitet werden.